Im OP 2015; 05(01): 45-47
DOI: 10.1055/s-0034-1396680
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Publication Date:
16 December 2014 (online)

MEINUNGEN

Berufsständische Vertretung

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wollten von Ihnen wissen, welche Vor- und Nachteile eine berufsständische Vertretung für OP-Pflegende hat. Hier lesen Sie Ihre Antworten:

» Pflegende haben allgemein wenig Wissen zum Thema Berufskammern. Das ist auch nachvollziehbar, da es noch keine echte Kammer für Pflegende gibt. Da ich im „ersten Leben“ ein Handwerk gelernt habe, ist mir dieser Mangel seit Jahren leider bewusst. Ich befürchte, dass die Kammern für Pflegende noch sehr lange auf sich warten lassen. Regelungen könnten vorher eventuell durch die EU kommen. «

» Pflege im Allgemeinen ist gewerkschaftlich beziehungsweise berufsständisch leider sehr dürftig organisiert. Hinzu kommt, dass immer noch Pflegende vom „alten Schlag“ im OP aktiv sind, die den Weißkitteln auf Gedeih und Verderb hörig sind und den Mund nicht aufmachen.

Es gibt viele Zustände im OP, zum Beispiel das Entlohnungssystem für den Bereitschaftsdienst, die endlich verändert werden müssten. Die Gewerkschaften scheren sich nicht darum, weil sie schlecht organisiert sind, es keine Lobby gibt und die Tarifkommission meist gar nicht weiß, was an der Front los ist. Die erzielten Abschlüsse sollen die breite Masse befriedigen. Kleine Gruppen, wie die Funktionspflege, fallen hinten runter.

Das Zusammentreffen von unterschiedlichen Berufsfeldern und -qualifikationen im OP ist da kein Hindernis, würden doch alle Berufsgruppen von Veränderungen profitieren. Die Hürde liegt woanders: Es sind einfach noch zu viele „Altlasten“ im System vorhanden, die mit den „Eigenheiten“ und den Launen der akademischen Seite aufgewachsen sind und einfach nicht den Mumm aufbringen, sich aufzulehnen. «