Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(03): 143-146
DOI: 10.1055/s-0043-120483
Klinischer Fortschritt
Endokrinologie und Diabetologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Conn-Syndrom – mehr als nur Aldosteronexzess?

Conn’s syndrome – more than just aldosterone excess?
Katharina Lang
1   Institute of Metabolism and Systems Research (IMSR), University of Birmingham, UK
2   Centre for Endocrinology, Diabetes and Metabolism (CEDAM), Birmingham Health Partners, Birmingham, UK
,
Martin Reincke
3   Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Februar 2018 (online)

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Was ist neu?

Steroidhormonprofil im Conn-Syndrom Erstmalig wurde bei Conn-Patienten neben dem bekannten Mineralokortikoidexzess auch ein klinisch relevanter Glukokortikoidexzess demonstriert. Dieser fand sich unabhängig von Subtyp und zugrundeliegender somatischer Mutation.

Begleit- und Folgeerkrankungen Der Aldosteronexzess ist mit einem erhöhten Risiko für zerebro- und kardiovaskuläre Ereignisse und Nierenschäden verknüpft, welche unabhängig von der arteriellen Hypertonie auftreten. Dies ist auf eine direkte Aldosteronwirkung zurückzuführen. Das außerdem beim Conn-Syndrom vermehrte Vorkommen von metabolischen Störungen, Depression, Angsterkrankungen sowie Osteoporose lässt sich nun im Zusammenhang mit dem beobachteten Glukokortikoidexzess erklären. Die Glukokortikoidausscheidung konnte bei Conn-Patienten mit grundlegenden Parametern des metabolischen Risikoprofils korreliert werden.

Implikationen für Diagnostik und Therapie Das spezifische Steroidprofil im Rahmen des Conn-Syndroms birgt das Potenzial, Diagnose, Subtypdifferenzierung und Identifikation somatischer Mutationen zu ermöglichen. Im Hinblick auf die metabolischen Folgeerkrankungen gilt es nun zu untersuchen, ob zusätzlich zur Aldosteron- auch eine Glukokortikoid-antagonistische Medikation erfolgen muss. Auf jeden Fall muss, analog zum Vorgehen bei adrenalem Cushing-Syndrom, nach operativer Entfernung eines Conn-Adenoms postoperativ die adrenale Reserve evaluiert werden.

Abstract

██ Englischen Text bitte ergänzen! ██