Zusammenfassung
Bei 229 Frauen, die wegen zytologischer Veränderungen der Zervix (Pap. III/III D)
zur Abklärung kamen, wurden neben der zytologischen, kolposkopischen und gegebenenfalls
histologischen Untersuchung Abstriche aus Zervix und Urethra auf Gonokokken, Mykoplasmen,
Trichomonaden, Candida und Chlamydien bakteriologisch untersucht. Bei 70 Frauen fand
sich bei der zytologischen Untersuchung nur noch Gruppe II nach Papanicolaou: Die Häufigkeit von Chlamydien betrug 17,1%; bei 85 Frauen mit Pap. IIID betrug sie
17,6%. (Bei zytologisch unauffälligen Frauen hatte eine Prävalenzstudie im Tübinger
Raum eine Chlamydienhäufigkeit von 4,1% ergeben.)
Die weitere Verlaufsbeobachtung über zwei bis 22 Monate zeigte bei einer Gruppe von
92 Frauen, bei denen sich der abnorme zytologische Befund normalisiert hatte, eine
Chlamydienhäufigkeit von 19,6%, bei 65 Frauen mit Persistenz oder Progredienz der
zytologischen Veränderungen 10,8% (p <0,025, T-Test). Die Bedeutung des häufigeren
Vorkommens einer Chlamydieninfektion bei Frauen mit reversiblen zytologischen Veränderungen
wird diskutiert.
Abstract
Cytologie, colposcopic, histologic and bacteriologic examination was performed in
229 patients because of previous abnormal cervical cytology. Chlamydia trachomatis
was found in a significantly greater proportion as well in 70 women with spontaneous
recurrence to normal (17.1%) as in 85 women with dysplasia (17.6%). In comparison,
chlamydial infection is found in 4.1% of cytologically normal women.
In the 2 to 22 months follow-up Chlamydia trachomatis was seen in 19.6% of 92 women
with recurrence to normal Cytologie pattern, however, in 10.8% of 65 patients with
persistence or progression (p <0.025, t-test).