neuroreha 2018; 10(03): 152
DOI: 10.1055/a-0652-1541
Veranstaltungsbericht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

12. Nachsorgekongress – Einblicke in eine spannende Veranstaltung

Meike Hörnke
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Publication Date:
14 September 2018 (online)

Am 1. und 2. März 2018 war es wieder so weit: Die ZNS-Hannelore Kohl Stiftung lud zum 12. Nachsorgekongress unter dem Motto „Vernetzt: Denken und Arbeiten“ ein.

Unter der Schirmherrschaft von Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, wurde die Veranstaltung im Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt. „Das Thema Gesundheit, sowie die Unterstützung und Versorgung kranker Menschen, ist ein wichtiges Ziel unserer politischen Arbeit“, so Herr Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst.

Neben den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Teilhabe Rehabilitation, Nachsorge und Integration nach Schädel-Hirn-Verletzung gaben über 60 Referenten und rund 20 Fachaussteller ihr Bestes, um gerade diese Veranstaltung gemeinsam mit den 320 Teilnehmern (eingeladen waren Betroffene, Angehörige, Vertreterinnen von Sozialverbänden, Therapeutinnen und viele mehr) zu einem weiteren Erfolg zu führen.

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Der Saxofonist Stephan Völker spielte eigene Kompositionen. (Quelle: Meike Hörnke)

Eine gelungene Organisation im Vorfeld seitens der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung, insbesondere durch Frau Jung und Frau Mielke, sorgte für einen entspannten Einstieg in dem Donnerstag. Heiß her ging es bereits zu Beginn der Veranstaltung, in der politischen Podiumsdiskussion zum Thema „Quo vadis: Gesundheits- und Behindertenpolitik für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen“. In kleiner Politikerrunde auf Länderebene waren die Minister von den gebotenen Möglichkeiten überzeugt, jedoch verfügen Betroffene oftmals über unzureichende Kenntnisse, das für sie Richtige einzufordern.

Selbstverständlich kommen bei dieser Veranstaltung immer wieder Betroffene und Angehörige zu Wort. In diesem Jahr moderierte Martin Winkelheide, Wissenschaftsjournalist aus Köln, drei Betroffene, die bereits als Kinder und Jugendliche ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. In dem Interview sprachen diese offen über ihr Erlebnis sowie ihren späteren Umgang mit eventuellen Hürden, die alle erfolgreich überwunden wurden!

Am Nachmittag war aktives Einbringen für die Zuhörer gefordert. Denn insgesamt vier Diskussionsforen und drei Workshops gab es zur Auswahl, um sich als Teilnehmer unter der jeweiligen Leitung hochkarätiger Referenten aktiv zu beteiligen. Da die Auswahl der Themen vom Teilhabegesetz – „Handlungshilfe“ genug – über die konkrete BTHG-Umsetzung am Beispiel des Landes Rheinland-Pfalz bis hin zu Förderstätten, Partizipation und Beratungsfinanzierungen ging, war für alle Teilnehmer ein Thema dabei, um sich einzubringen. Gerade der Austausch mit praxiserfahrenen Betroffenen und Angehörigen machte diese Veranstaltung so wertvoll und führte dazu, dass das Thema Vernetzung aktiv gelebt wurde. Was sich auch speziell in dem Workshop „Teilhabe durch Resilienz vs. Resilienz durch Teilhabe“ zeigte.

Den Auftakt am Freitag begann Dr. Johannes Pichler, Tagesklinik für neurologische Komplexbehandlung und Nachsorge, München, mit einer kurzweiligen und informativen Vorstellung der Ergebnisse aus den Workshops und Diskussionsforen. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte der Saxofonist Stephan Völker. Eigene Kompositionen untermalten die Erzählungen einer gemeinsamen Lebensreise mit seinem älteren Bruder, der seit seinem Unfall in jungen Jahren an einer erworbenen Hirnschädigung litt. Gefolgt von einer Podiumsdiskussion, die das Thema der Veranstaltung aufgriff „Vernetzt: Denken und Handeln“, fand der letzte Veranstaltungstag einen gelungenen Abschluss durch das Resümee und den Ausblick auf den 13. Nachsorgekongress.