neuroreha 2018; 10(04): 153
DOI: 10.1055/a-0750-6103
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Science Fiction im Hier und Jetzt

Jan Mehrholz
,
Martin Lotze
,
Klaus Starrost
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Publication History

Publication Date:
07 December 2018 (online)

Wir alle würden gerne einen Stimulationshelm aufsetzen, um Störungen des Gehirnnetzwerkes – die bei chronischen Schmerzen oder nach Schädigung des Gehirns auftreten – wieder zu normalisieren. Manche Beispiele aus der Science-Fiction-Literatur geben hier verlockende Hinweise. Auch Forscher wurden über die letzten Jahrzehnte von diesen Möglichkeiten angeregt, unterschiedliche Strategien der Stimulation des Gehirns, des Rückenmarks oder der peripheren Nerven durch direkte oder indirekte Verfahren zu testen. Mittlerweile ist es an der Zeit, diese Verfahren hinsichtlich des Nutzens für die Praxis in der Neurorehabilitation vorzustellen.

Wir hatten das Glück, dass zu diesem Heft einige der – nicht nur im deutschen Sprachraum – bekanntesten Wissenschaftler einen Beitrag verfasst haben. Das ist besonders erfreulich, weil alle hier präsenten Autoren außerordentlich engagiert sind, die von ihnen entwickelten Methoden in die Anwendung für die Neurorehabilitation zu bringen.

Die aktuell berichtenden Autoren dominieren zum Teil bereits seit Jahrzehnten das Feld in dem für uns so faszinierenden Bereich, und wir hoffen, dass wir nicht nur einen Überblick über die Methoden vermitteln, sondern auch zeigen, wo die Grenzen und Stärken bei der Anwendung in der Neurorehabilitation liegen.

Folgende Artikel zur Stimulation bietet diese Ausgabe der neuroreha:

  • Thomas Platz: repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS)

  • Friedhelm Hummel: transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)

  • Hubert Dinse: periphere Stimulation

  • Guido Nikkhah: tiefe Hirnstimulation

Zwei von uns Herausgebern runden das Heft mit den neurophysiologischen Hintergründen zu den Stimulationsverfahren (Martin Lotze) und den Cochrane-Evidenzen zur tDCS in der motorischen Rehabilitation (Jan Mehrholz) ab. Klaus Starrost bereichert das Heft durch den Blick auf die Praxis. Im Interview mit einer Patientin, die eine Tiefe Hirnstimulation erhielt, erfuhr er, wie deutlich die Patientin die guten Ergebnisse des Eingriffs betont.

Wir hoffen, Sie lassen sich von den Beiträgen für Ihre weitere Arbeit etwas stimulieren!

Martin Lotze, Jan Mehrholz und Klaus Starrost