Frauenheilkunde up2date 2020; 14(03): 259-272
DOI: 10.1055/a-0832-3993
Operative Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gynäkologische Operationen bei der älteren Patientin

Atanas Ignatov
,
Olaf Ortmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juni 2020 (online)

Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt auch die Inzidenz für gynäkologische Behandlungen bei der älteren und geriatrischen Patientin. Doch vor allem operative Therapien stellen hier eine komplexe Herausforderung dar. Dies schildert der Beitrag eindrucksvoll anhand von zwei Fallbeispielen und erklärt zudem, welche Risikofaktoren und prophylaktischen Maßnahmen bei älteren Patientinnen perioperativ zu beachten sind.

Kernaussagen
  • Bei der Therapie der älteren Frau sollte man den Allgemeinzustand, die Komorbiditäten und den psychischen Performancestatus berücksichtigen.

  • Perioperative Morbidität und Mortalität sind bei älteren Frauen signifikant erhöht.

  • Zu den häufigsten perioperativen Komplikationen gehören intra- und postoperative Blutungsneigung, Flüssigkeitsverlust, Thromboembolie, Aspiration, verminderte postoperative Mobilisierung und postoperatives Delir.

  • Eine akkurate präoperative Evaluation und die angepasste perioperative Überwachung sind mit einer Reduktion der Komplikationen verbunden und sollten zum Standard gehören.

  • Perioperative Komplikationen sind durch Antibiotika, ausreichende Flüssigkeitsbilanzierung, reduzierten Einsatz von Opioiden und ausreichend lange Prophylaxe der venösen Thromboembolie zu vermeiden.