Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(02): 109-110
DOI: 10.1055/a-0940-4127
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Extremitätenarterien
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Offen chirurgisch oder endovaskulär: Revaskularisation der unteren Extremität bei Dialysepatienten

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Publication Date:
09 July 2019 (online)

Die Inzidenz der pAVK bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ist hoch. Querschnittsstudien belegen eine Prävalenz von 27,5 % in den Vereinigten Staaten, mit 13 % kritischer Extremitäten-Ischämie (Critical limb ischaemia, CLI). Darüber hinaus werden vermehrt Revaskularisationen und Amputationen in dieser Population durchgeführt, da insgesamt die Bevölkerung altert und Diabetes mellitus zunimmt. Dialyse-Patienten mit pAVK haben ein hohes Komplikationsrisiko nach offener chirurgischer Revaskularisation. Die endovaskuläre Revaskularisation ist eine Option, jedoch ist ihr Stellenwert bislang unklar.

Fazit

Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die einer Revaskularisation der unteren Extremität unterzogen werden müssen, sind anfällig und haben hohe periprozedurale und Langzeitmortalitätsrisiken nach endovaskulärer und offener Behandlungsmethode. Die offene Methode ist assoziiert mit höheren Raten von perioperativer und Langzeitmortalität, aber mit ähnlichen Raten der Langzeitamputation. Die endovaskuläre Methode könnte, so die Autoren, die initiale Modalität der Wahl sein. Jedoch sind randomisierte Studien notwendig, bevor belastbare Schlussfolgerungen gezogen werden können. Schließlich ist eine realistische Einschätzung der Komorbidität und des Mortalitätsrisikos sehr wichtig, wenn es um die Frage geht, ob überhaupt ein Versuch der Revaskularisation unternommen werden soll.