Notaufnahme up2date 2020; 2(01): 5
DOI: 10.1055/a-0982-2088
Studienreferate
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LUCAS II: Iatrogene Verletzungen durch mechanische Thoraxkompression sind häufiger aber nicht schwerer

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Januar 2020 (online)

Externe mechanische Thoraxkompressionssysteme können das Vorgehen in Reanimationssituationen erleichtern. Durch Gewährleistung einer kontinuierlichen sowie unerschöpflichen Drucktiefe und Frequenz scheinen sie der manuellen Thoraxkompression, ausgeführt durch Personen, überlegen. Aufgrund der stärkeren mechanischen Kräfte gibt es allerdings aktuell Hinweise auf ein erhöhtes Vorkommen von reanimationsbedingten Verletzungen nach mechanischen Thoraxkompressionen. Eine rechtsmedizinische Studie aus Leipzig ging diesem Zusammenhang nach.

Fazit

Das LUCAS-II-Thoraxkompressionssystem war bei nicht erfolgreich reanimierten Patienten mit einer statistisch gering erhöhten Inzidenz von Rumpfverletzungen assoziiert, während sich der Schweregrad der Verletzungen im Vergleich zu manuellen Thoraxkompressionen nicht unterschied. Die Autoren schlussfolgern, dass überlebende Patienten nach jeder Form von Thoraxkompressionen zeitnah mittels Thorax- und Abdomen-CT auf reanimationsbedingte Verletzungen untersucht werden sollten.