Neonatologie Scan 2019; 08(04): 236-237
DOI: 10.1055/a-0998-1497
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Frühgeborenenretinopathie: Bevacizumab versus Lasertherapie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. November 2019 (online)

Lange Zeit galt die Laserbehandlung als Standardtherapie der schweren Frühgeborenenretinopathie. Mit intravitreal appliziertem Bevacizumab, einem Antikörper gegen den Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF), steht nun eine effektive Therapiealternative zur Verfügung. Unklar ist allerdings, welche systemischen Effekte dieser Angiogenesehemmer hat. US-Wissenschaftler gingen daher der Frage nach, ob die Antikörpertherapie die Entwicklung extrem unreifer Frühgeborener beeinträchtigt oder ihre Überlebensprognose verschlechtert.

Fazit

Der Einsatz von Bevacizumab zur Behandlung der Frühgeborenenretinopathie geht im Vergleich zur konventionellen Therapie mit einem erhöhten Sterberisiko sowie einem erhöhten Risiko für kognitive Entwicklungsverzögerungen während der frühen Kindheit einher, vermuten die Autoren. Eine große randomisierte Studie muss den Nutzen und die Risiken der Bevacizumab-Therapie weiter beleuchten. Bis entsprechende Ergebnisse vorliegen, empfehlen sie einen zurückhaltenden Einsatz des Angiogenesehemmers.