Kindliche Sprechapraxie (childhood apraxia of speech, CAS) beeinflusst die
Fähigkeit eines Kindes, Laute und Silben präzise und konsistent zu produzieren
und Wörter und Sätze mit Genauigkeit und mit korrektem Sprechrhythmus zu
produzieren. Es handelt sich um eine seltene Störung, von der nur 0,1 % der
Gesamtbevölkerung betroffen sind. Es herrscht Einigkeit darüber, dass 3
Kernmerkmale diagnostische Gültigkeit haben: (1) inkonsistente Fehlerproduktion
sowohl bei Konsonanten als auch bei Vokalen bei wiederholter Produktion von
Silben oder Wörtern; (2) verlängerte und beeinträchtigte Koartikulation zwischen
Lauten und Silben; und (3) unangemessene Prosodie (ASHA 2007). Es wird
angenommen, dass der Störung ein Defizit in der motorischen Programmierung und
Planung zugrunde liegt. Das bedeutet, dass Kinder wissen, was sie sagen möchten,
jedoch die Fähigkeit beeinträchtigt ist, die feinen und schnellen Bewegungen zu
programmieren oder zu planen, die für eine akkurate Sprachproduktion
erforderlich sind. Kinder mit CAS können auch Beeinträchtigungen in einem oder
mehreren der folgenden Bereiche haben: nicht-sprachliche orale Motorik,
Dysarthrie, Sprache, phonologische Enkodierungsstörung, phonologische
Bewusstheit oder meta-linguistische Fähigkeiten und Lesefähigkeiten oder
Kombinationen davon. Evidenz von hoher Qualität aus randomisierten
kontrollierten Studien (RCTs) fehlt für Interventionen für
CAS.