Sprache · Stimme · Gehör 2019; 43(04): 175-177
DOI: 10.1055/a-1013-1136
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interventionen bei kindlicher Sprechapraxie

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Publication Date:
02 December 2019 (online)

Kindliche Sprechapraxie (childhood apraxia of speech, CAS) beeinflusst die Fähigkeit eines Kindes, Laute und Silben präzise und konsistent zu produzieren und Wörter und Sätze mit Genauigkeit und mit korrektem Sprechrhythmus zu produzieren. Es handelt sich um eine seltene Störung, von der nur 0,1 % der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Es herrscht Einigkeit darüber, dass 3 Kernmerkmale diagnostische Gültigkeit haben: (1) inkonsistente Fehlerproduktion sowohl bei Konsonanten als auch bei Vokalen bei wiederholter Produktion von Silben oder Wörtern; (2) verlängerte und beeinträchtigte Koartikulation zwischen Lauten und Silben; und (3) unangemessene Prosodie (ASHA 2007). Es wird angenommen, dass der Störung ein Defizit in der motorischen Programmierung und Planung zugrunde liegt. Das bedeutet, dass Kinder wissen, was sie sagen möchten, jedoch die Fähigkeit beeinträchtigt ist, die feinen und schnellen Bewegungen zu programmieren oder zu planen, die für eine akkurate Sprachproduktion erforderlich sind. Kinder mit CAS können auch Beeinträchtigungen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche haben: nicht-sprachliche orale Motorik, Dysarthrie, Sprache, phonologische Enkodierungsstörung, phonologische Bewusstheit oder meta-linguistische Fähigkeiten und Lesefähigkeiten oder Kombinationen davon. Evidenz von hoher Qualität aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) fehlt für Interventionen für CAS.