Der Klinikarzt 2020; 49(03): 97-101
DOI: 10.1055/a-1118-1330
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Antithrombotische Therapie des chronischen Koronarsyndroms

Aktuelle, evidenzbasierte antithrombotische Konzepte
Matthias Leschke
1   Klinikum Esslingen, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie
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16 March 2020 (online)

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In den neuen ESC-Leitlinien zum chronischen Koronarsyndrom werden aktuelle, evidenzbasierte antithrombotische Therapiekonzepte angeführt. Auf der Basis der aktuellen Studienlage wird bei Patienten mit Vorhofflimmern und Koronarstenting bevorzugt eine duale antithrombotische Therapie aus einem NOAK und einem P2Y12-Inhibitor empfohlen. In der Phase des chronischen Koronarsyndroms wird bei Patienten mit zuvor erfolgtem Koronarstenting oder nachgewiesener chronischer Koronarer Herzkrankheit eine Monotherapie mit einem NOAK oder einem Vitamin-K-Antagonisten empfohlen. Für Patienten mit einem erhöhten ischämischen Ereignisrisiko, aber geringem Blutungsrisiko wird eine verlängerte intensivierte antithrombotische Therapie mit einer zweiten antithrombotischen Substanz diskutiert. Im direkten Vergleich einer verlängerten dualen Plättchenhemmung bei Post-Myokardinfarkt-Patienten (PEGASUS-Prinzip) erscheint eine antithrombotische Therapie aus niedrigdosiertem Rivaroxaban kombiniert mit ASS aufgrund des Mortalitätsbenefits mit möglicherweise geringerer Blutungsneigung vorteilhafter (COMPASS-Strategie).