Rofo 2021; 193(08): 919-927
DOI: 10.1055/a-1346-0028
Technical Innovations

Automatische, Logfile-basierte Prozessanalyse an einem 1,5T-MRT-Scanner der klinischen Routine: Eine Machbarkeitsstudie

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Germany
,
Tobias Boppel
2   Department of Neuroradiology, University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Germany
,
Victoria Sieber
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Germany
,
Joachim D. Schmidt
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Research Laboratories, Hamburg, Germany
,
Jörn Borgert
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Research Laboratories, Hamburg, Germany
,
Peter Schramm
2   Department of Neuroradiology, University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Germany
,
Jörg Barkhausen
1   Department of Radiology and Nuclear Medicine, University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Germany
,
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Research Laboratories, Hamburg, Germany
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Ziel Vor dem Hintergrund stetig wachsender Anforderungen bzgl. Effizienzsteigerung und Scannerauslastung war es das Ziel dieser Machbarkeitsstudie, eine automatisierte Logfile-basierte Prozessanalyse an einem MRT-Scanner der klinischen Routine einzurichten, eine Prozessmetrisierung zu erreichen und Auswertungen der Auslastung, Protokollnutzung, Altersabhängigkeiten und Effizienz durchzuführen.

Material und Methoden Logfiles eines 1,5T-MR-Scanners (Philips Achieva) wurden automatisch exportiert, relevante Daten extrahiert, einer Datenbank zugeführt, zu definierten Ablaufparametern zusammengeführt und mittels PowerBI (Microsoft, USA) visualisiert. Daten wurden tages- und protokollbezogen aggregiert und bezogen auf Regionen und Alterskategorien ausgewertet. Analysen der Häufigkeiten, Identifikation der häufigsten Protokolle und deren Vergleich sowie Effizienzanalysen wurden durchgeführt.

Ergebnisse Nach erfolgreicher Implementierung standen nach Einschluss von 3659 Untersuchungen eine Vielzahl von Ablaufparametern und Bewertungsmöglichkeiten zur Verfügung. Aus diesen wurden Parameter identifiziert, die den Scannerablauf wiedergeben. Erste Ergebnisse spiegelten erfolgreich die täglichen Prozesse und Unterschiede wider, z. B. die verkürzte Messzeit an Freitagen und längere Untersuchungszeiten bei Kindern. Als optimierungswürdig wurde die um Vorbereitungsprozesse bereinigte Scaneffizienz von 69,6 ± 17,6 % ermittelt, die geringe Unterschiede zwischen häufig und selten genutzten Protokollen aufwies.

Schlussfolgerungen Die Logfile-basierte Analyse der Scannerabläufe wurde erfolgreich vorgestellt und öffnet weitreichende Möglichkeiten zur Prozessanalyse, Prozessoptimierung und Kombination mit strukturellen Umgebungsvariablen, die zukünftig für eine intelligentere Ablauf- und Prozesssteuerung eingesetzt werden können.

Kernaussagen:

  • Eine automatisierte Logfile-Analyse der Prozesse eines MRT-Scanners ist erfolgreich eingeführt worden.

  • Die Logfile-basierte Analyse erlaubt eine detaillierte Analyse der Abläufe eines Scanners.

  • Die Logfile-basierte Prozessanalyse verspricht weitreichenden Nutzen für Anwender, Applikationsspezialist und Entwickler.

Zitierweise

  • Frydrychowicz A, Boppel T, Sieber V et al. Automatic, log file-based process analysis of a clinical 1.5T MR scanner: a proof-of-concept study. Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 919 – 927

Ergänzendes Material/Supplementary Material



Publikationsverlauf

Eingereicht: 31. August 2020

Angenommen: 22. Dezember 2020

Artikel online veröffentlicht:
03. Februar 2021

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