Rofo 2021; 193(10): 1197-1206
DOI: 10.1055/a-1425-8065
Neuroradiology

Was der Radiologe über den Normaldruckhydrozephalus wissen muss

Article in several languages: English | deutsch
Till Illies
1   Fachbereich Neuroradiologie, Asklepios Klinik Altona, Hamburg, Germany
,
Bernd Eckert
1   Fachbereich Neuroradiologie, Asklepios Klinik Altona, Hamburg, Germany
,
Uwe Kehler
2   Abt. f. Neurochirurgie, Asklepios Klinik Altona, Hamburg, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund Der Normaldruckhydrozephalus ist eine Erkrankung älterer Patienten und eine der häufigsten Ursachen einer behandelbaren Demenz. Er tritt gehäuft mit einer Mikroangiopathie und einem M. Alzheimer auf, sodass die Differenzialdiagnostik eine wichtige Rolle spielt. Diese wird entscheidend von den Bildbefunden getragen. Die Therapie besteht in einer Liquorableitung durch einen Shunt, die möglichst frühzeitig erfolgen sollte, um die Erfolgsaussichten zu verbessern.

Methode Die Arbeit beruht auf einer Zusammenfassung der Literatur und wurde mittels Recherche in PubMed hinsichtlich der relevanten Arbeiten zu Epidemiologie, Klinik, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie durchgeführt. Ergänzt wurden die Resultate durch die gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Das Verständnis der zu einem Normaldruckhydrozephalus führenden pathophysiologischen Veränderungen ist in den letzten Jahren deutlich erweitert worden und schließt Konzepte zur Erklärung der Komorbiditäten mit ein. Die Diagnostik erfolgt anhand radiologischer und klinischer Indikatoren, wobei eine genaue Differenzierung zu den Komorbiditäten weiterhin nicht immer möglich ist. Durch gute Patientenselektion kann eine hohe Ansprechrate auf die Therapie erreicht werden. Positive prognostische Marker für einen Therapieerfolg sind ein Disproportionally Enlarged Subarachnoid Space Hydrocephalus (DESH), eine kurze Krankheitsdauer, eine vorherrschende Gangstörung und wenige Komorbiditäten.

Kernaussagen:

  • Der Normaldruckhydrozephalus betrifft hauptsächlich Patienten über 65 Jahre mit hoher Komorbidität einer Mikroangiopathie und eines M. Alzheimer.

  • Die Bildgebung spielt eine wichtige Rolle in der Diagnostik und der Therapiekontrolle.

  • Je früher eine Shuntanlage erfolgt, desto besser ist die Prognose.

Zitierweise

  • Illies T, Eckert B, Kehler U. What Radiologists Should Know About Normal Pressure Hydrocephalus. Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 1197 – 1206



Publication History

Received: 31 August 2020

Accepted: 15 February 2021

Article published online:
16 September 2021

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