Z Orthop Unfall 2023; 161(03): 260-270
DOI: 10.1055/a-1562-2874
Original Article/Originalarbeit

Verbessert die Implementierung des PRO-IMPLANT Foundation Behandlungsalgorithmus die Therapie chronischer periprothetischer Knieprotheseninfektionen? Ergebnisse einer prospektiven Studie

Article in several languages: English | deutsch
Yannik Hanusrichter
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
,
Sven Frieler
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
2   Swedish Neuroscience Institute, Swedish Medical Center, Seattle, Washington, United States
3   Seattle Science Foundation, Seattle Science Foundation, Seattle, Washington, United States
4   Hansjörg Wyss Hip and Pelvic Center, Swedish Hospital, Seattle, Washington, United States
,
Jan Gessmann
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
,
Martin Schulte
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
,
Martin Krejczy
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
,
Thomas Schildhauer
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
,
1   Department of General and Trauma Surgery, BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Bochum, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Hintergrund Verschiedene Behandlungskonzepte zur Therapie chronischer periprothetischer Infektionen (PPI) sind in der Literatur beschrieben und werden kontrovers diskutiert. Die folgende Studie stellt Ergebnisse des zweizeitigen Wechsels im langen Intervall und nach Implementierung des Therapiealgorithmus der PRO-IMPLANT Foundation vor.

Ziele Basierend auf einer Kohortenanalyse werden Ergebnisse vor und nach Umstellung des Behandlungsalgorithmus von chronischen periprothetischen Knie-TEP-Infektionen verglichen. Die definierten Endpunkte sind: (i) Anzahl an Revisionen von der Prothesenexplantation bis zur Reimplantation, (ii) Länge des Intervalls bis zur Reimplantation und (iii) Anteil der revisionsfreien Infekteradikationen.

Material und Methoden Von 02/2013 bis 09/2016 wurden 122 Patienten in die prospektive Studie eingeschlossen. 55 Patienten wurden nach dem neu etablierten Behandlungsalgorithmus der PRO-IMPLANT Foundation (K2) behandelt und 67 Patienten nach dem zuvor angewandten Therapiekonzept (K1). Es wurde ein Minimum-Follow-up von 3 Jahren für beide Kollektive festgelegt. Eine erfolgreiche Infekteradikation wurde durch die 2013 von Diaz-Ledezma et al. publizierten Konsensuskriterien definiert.

Ergebnisse Eine erfolgreiche Infekteradikation wurde in K1 bei 42 (62,7%) und in K2 bei 47 (85,5%) Patienten erzielt (p ≤ 0,005). Die durchschnittliche Intervallzeit bis zur Reimplantation betrug 88 Tage (Range 51 – 353) in K1 und 52 Tage (Range 42 – 126) in K2 (p ≤ 0,005). In K1 wurden durchschnittlich 0,8 (Range 0 – 6) Revisionen bis zur Reimplantation der Prothese durchgeführt, verglichen mit 0,5 (Range 0 – 4) Revisionseingriffen in K2 (p = 0,066).

Schlussfolgerung Die Einführung des Behandlungsalgorithmus der PRO-IMPLANT Foundation führte zu einer signifikanten Verbesserung der Therapieergebnisse in der Behandlung chronischer periprothetischer Knieprotheseninfektionen im zweizeitigen Vorgehen. Bei einem Minimum-Follow-up von 3 Jahren wurde die erfolgreiche Infekteradikation gesteigert, die Anzahl der Revisionen gesenkt und das Intervall zwischen Explantation und Reimplantation der Prothese gesenkt.



Publication History

Article published online:
09 November 2021

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