Drug Res (Stuttg) 2021; 71(S 01): S19-S20
DOI: 10.1055/a-1606-5872
Extended Abstract

Gastrointestinale Onkologie – Therapiestrategien der Zukunft

Roland M. Schmid

Für verschiedene Tumorentitäten des Gastrointestinaltrakts hat sich die Prognose in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert. Es wurden neue zielgerichtete Therapien entwickelt, und durch die Charakterisierung von definierten Subgruppen kann die Sensitivität bzw. Resistenz gegenüber bestimmten Therapiekonzepten vorhergesagt werden. Den entscheidenden Einfluss auf die Prognose des Kolonkarzinoms hatte allerdings die Einführung der Vorsorgekoloskopie. Die Zukunft liegt vor allem in der primären und sekundären Prävention von gastrointestinalen Tumorerkrankungen.

Das Pankreaskarzinom hat die schlechteste Prognose aller gastrointestinalen Tumorerkrankungen. Beispielhaft an dieser Tumorerkrankung möchte ich mögliche Zukunftsstrategien erläutern. Die schlechte Prognose liegt einerseits an der Diagnosestellung Pankreaskarzinom zu einem späten Zeitpunkt, andererseits aber vor allem auch an seinen biologischen Eigenschaften. Während lange Zeit die zellautonomen Mechanismen der Tumorzellen im Fokus der Entwicklung von neuen Therapiestrategien standen, ist heutzutage klar, dass diese allein der Komplexität von Tumorerkrankungen nicht gerecht werden. Insbesondere das Pankreaskarzinom ist neben besonderen zellautonomen Eigenschaften auch durch „extreme“ nicht-zellautonome Eigenschaften charakterisiert. Die Summe dieser biologischen Eigenschaften („unique features“) charakterisiert die Aggressivität dieser Tumorerkrankung, stellt aber auch Zielstrukturen für neue Therapiekonzepte dar.



Publication History

Article published online:
17 November 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany