neuroreha 2022; 14(01): 4-6
DOI: 10.1055/a-1729-3203
Aktuelles aus der Forschung

Aktuelles aus der Forschung

Gehstock allein verbessert nicht die Teilhabe von Patienten nach Schlaganfall

Clinical Rehabilitation 2021
doi:10.1177/02692155211020864

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Ein Gehstock kann die Gehgeschwindigkeit verbessern, nicht jedoch die soziale Teilhabe. (Quelle: © Sondem/stock.adobe.com)

Die Benutzung eines Gehstocks verbessert bei bereits gehfähigen Patienten nach Schlaganfall die Gehgeschwindigkeit, allerdings nicht die soziale Teilhabe. Darüber berichtet die internationale Arbeitsgruppe um Patrick Roberto Avelino aus Belo Horizonte, Brasilien.

Die Autoren verglichen bereits gehfähige Patienten nach chronischem Schlaganfall. Eine Gruppe erhielt einen Ein-Punkt-Gehstock, die andere Gruppe erhielt eine Placebointervention. Gemessen wurden die Gehgeschwindigkeit, die Schrittlänge, die Schrittfrequenz, die Gangkapazität und Gehsicherheit ohne Stock sowie die soziale Teilhabe (Stroke Impact Scale 3,0) nach einem und nach 2 Monaten.

Insgesamt 50 Patienten im Alter von durchschnittlich 69 Jahren wurden eingeschlossen. Beim Gehen ohne Stock gab es nach einem und nach 2 Monaten keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Beim Gehen mit Stock erreichte die Gehstockgruppe zu beiden Messzeitpunkten höhere Gehgeschwindigkeiten. Die soziale Partizipation verbesserte sich in beiden Gruppen vergleichbar.

Fazit Die Studie zeigt, dass bei bereits gehfähigen Patienten durch ein Hilfsmittel eine leichte Verbesserung der Gehgeschwindigkeit nicht automatisch zur Verbesserung der sozialen Partizipation führt.

jm



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Article published online:
14 March 2022

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