Erfahrungsheilkunde 2022; 71(06): 357-359
DOI: 10.1055/a-1782-3843
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Kaffee hat positiven Einfluss auf Herz und Kreislauf

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Der Konsum von gemahlenem und löslichem Kaffee war in einer Studie mit einer signifikanten Verringerung von Herzrhythmusstörungen assoziiert. (Quelle: K. Oborny/Thieme)

Nach einer Analyse der UK Biobank hat Kaffee einen positiven Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und mäßiger Kaffeekonsum schützt vor Herzrhythmusstörungen, allerdings nur, wenn der Kaffee auch Koffein enthält. An der Studie nahmen in den Jahren 2006 bis 2010 eine halbe Million Brit*innen teil, die Fragebögen zu ihren Lebensgewohnheiten ausfüllten. Ein Team um Peter Kistler vom Baker Heart and Diabetes Research Institute in Melbourne/Australien hat diese Angaben mit späteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen in Beziehung gesetzt.

Ein schädlicher Einfluss von Kaffee war nicht erkennbar. Kaffeetrinker*innen starben seltener als andere Teilnehmer*innen. Zwei bis 3 Tassen am Tag waren mit einem um 17 % verminderten Sterberisiko assoziiert. Die Hazard Ratio (HR) von 0,73 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,69 bis 0,78 statistisch signifikant. Bei entkoffeiniertem Kaffee (HR 0,86; 0,81–0,91) und Instantkaffee (HR 0,89; 0,86–0,93) war die protektive Wirkung geringer, aber ebenfalls signifikant. Alle 3 Getränke waren auch mit einem niedrigeren Risiko auf kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Koronare Herzkrankheit und einem ischämischen Schlaganfall assoziiert, wobei der gemahlene Kaffee die günstigste Wirkung hatte. Dies gilt auch für die kardiovaskuläre Sterblichkeit. Der Konsum von gemahlenem und löslichem Kaffee war mit einer signifikanten Verringerung von Herzrhythmusstörungen assoziiert. Das niedrigste Risiko war bei gemahlenem Kaffee bei 4 bis 5 Tassen/Tag erreicht (HR von 0,83 (0,76–0,91)).

www.aerzteblatt.de 30.9.2022

Weitere Informationen

Chieng D, Canovas R, Segan L et al. The impact of coffee subtypes on incident cardiovascular disease, arrhythmias, and mortality: Long-term outcomes from the UK Biobank. European Journal of Preventive Cardiology 2022; 1–10; DOI: https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwac189



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Article published online:
08 December 2022

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