retten! 2023; 12(02): 117-125
DOI: 10.1055/a-1786-2261
Fachwissen

Das 12 Kanal-EKG in der präklinischen Infarktdiagnostik

Heiko König
Preview

Von Rettungsdienstmitarbeitern wird bei Patient*innen mit Symptomatik eines akuten Koronarsyndroms (ACS) die Ableitung und Interpretation eines 12-Kanal-EKGs innerhalb der ersten 10min gefordert [1]. Es muss unterschieden werden, ob ein STEMI oder NSTEMI vorliegt. Ein STEMI wird, im Gegensatz zu einem NSTEMI, klinisch umgehend interventionell therapiert [2].

Kernaussagen
  • Die 12-Kanal-EKG-Diagnostik hat nach wie vor einen hohen Stellenwert in der präklinischen Versorgung von Patient*innen mit ACS-Symptomatik.

  • Auch wenn das Vorliegen von ST-Streckenhebungen als deutlichstes Zeichen eines Myokardinfarktes gilt, lassen sich äquivalente Zeichen im EKG-Bild finden, die zu einer sofortigen Katheterlaborintervention führen. Zu diesen Zeichen zählen das Wellens-Syndrom, De-Winter-T-Wellen, die modifizierten Sgarbossa- und Barcelona-Kriterien.

  • Das Erkennen dieser Zeichen ist einfach und schnell zu erlernen.

  • Da Notfallsanitäter*innen häufig die ersteintreffenden medizinischen Fachkräfte am Notfallort sind, ist das Erkennen dieser Zeichen in der modernen notfallmedizinischen Versorgung obligat. Die Patient*innen können somit schnell und effektiv der notwendigen Versorgung im Krankenhaus zugeführt werden.

  • Dadurch kann die Überlebensrate von Patient*innen mit akutem Myokardinfarkt verbessert und die Patientensicherheit gewährleistet werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. April 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany