Sprache · Stimme · Gehör 2022; 46(04): 169-171
DOI: 10.1055/a-1922-9103
Sehen – Erkennen – Verstehen

Durchführung und Interpretation der FEES: Pathologische Befunde, Interpretation und therapeutische Konsequenzen

Fazit

Versuch, ob mit Anpassung der Kostform (z. B. Andicken von Flüssigkeiten), Haltungsänderungen oder Schluckmanövern eine orale Nahrungsaufnahme vertretbar möglich ist, unter differenzierter Angabe, was gegessen/getrunken werden darf und was nicht. Entscheidung, ob eine orale Gabe zu Therapiezwecken unter logopädischer Aufsicht und ggf. Absaugbereitschaft möglich ist, was die logopädischen Therapiemöglichkeiten erweitert. Ggf. Hemmung der Speichelproduktion, z. B. mit Scopolamin. Verbot der oralen Nahrungsaufnahme: passager, unter Anlage einer nasogastralen Sonde, wenn eine Besserung der Schluckfunktion zu erwarten ist. Bei dauerhaftem Zustand: Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG), Schutztracheostomie/Laryngektomie als Ultima Ratio. Ein komplettes Verbot der oralen Nahrungsaufnahme sollte sehr kritisch abgewogen werden. Essen ist Lebensqualität, auch und gerade für Patienten mit schweren Grunderkrankungen. Die FEES in geübter Hand ist hier ein hilfreiches Tool, da praktisch unbegrenzt alle Varianten der Kompensation, auch wiederholt, getestet werden können, um so eine differenzierte Entscheidung zu treffen.



Publication History

Article published online:
29 November 2022

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  • Literatur

  • 1 Talmi PY, Finkelstein Y. et al. Reduction of salivary flow with transdermal scopolamine: A four-year experience. Otolaryngol Head Neck Surg 1990; 103: 615
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