Zusammenfassung
Tracheobronchiale Verletzungen sind selten, gehen aber mit einer hohen Morbidität
und Letalität einher. Dies liegt vor allem in Nebenerkrankungen und Begleitverletzungen
der Patienten begründet. Eine grundsätzliche Klassifikation differenziert tracheobronchiale
Verletzungen nach iatrogener Ursache sowie stumpfen wie auch penetrierenden Traumata.
Die genaue Inzidenz der Verletzungen ist unklar, da viele iatrogene Verletzungen inapparent
verlaufen und ein Großteil der Patienten nach einer traumatischen Verletzung vor einer
Behandlung im Krankenhaus verstirbt.
Patienten mit Verdacht auf eine tracheobronchiale Verletzung verlangen daher nach
besonderer Aufmerksamkeit, einer schnellen Diagnostik und zügigem therapeutischem
Vorgehen.
Die häufigsten Symptome sind Dyspnoe, Hämoptysen, Hautemphysem und Stridor. Die Bronchoskopie
stellt die wichtigste diagnostische Maßnahme zur Beurteilung des Ausmaßes der Verletzung
dar.
In Abhängigkeit der diagnostischen Befunde und dem klinischen Erscheinungsbild der
Patienten gibt es verschiedene therapeutische Optionen, wobei das konservative Management
an Bedeutung gewinnt. Gerade bei schwerstkranken Patienten kann im Rahmen eines risikostratifizierten
Vorgehens neben einem operativen Eingriff oder einer bronchoskopischen Stentimplantation
auch ein rein konservatives Vorgehen gewählt werden. Zur Planung des therapeutischen
Managements ist bei jedem Patienten die jeweilige Symptomatik wegweisend.
Abstract
Tracheobronchial injury is a rare, but potentially life-threatening condition. These
injuries are associated with high morbidity and mortality, which is ascribed to underlying
diseases and additional injuries. Lacerations of the airway are differentiated into
iatrogenic and non-iatrogenic injuries, while the group of non-iatrogenic lesions
are grouped into blunt and penetrating traumas.
The exact incidence of tracheobronchial injury is unknown, because many iatrogenic
injuries occur without symptoms and most patients after traumatic laceration die before
inpatient treatment. All patients with suspicion of airway injury require fast and
accurate management.
Common signs and symptoms are dyspnoea, haemoptysis, stridor and subcutaneous emphysema.
Bronchoscopy is the most important tool for diagnosis and in several cases also for
initial treatment.
Further management depends on the patient’s clinical condition and findings of bronchoscopy
and computed tomography. Surgery has been the cornerstone of therapy, but in selected
patients bronchoscopic stent implantation or conservative management must be discussed.
Schlüsselwörter
Thoraxchirurgie - Trachea - Tracheaverletzung
Keywords
thoracic surgery - tracheal surgery - tracheal injuries