Zusammenfassung
Hintergrund
Sarkopenie ist durch einen Verlust von Muskelkraft, Muskelmasse und –funktion charakterisiert.
Sie ist ein sehr häufiges Syndrom bei onkologischen Patienten, quantitativ messbar
und prognostisch bei vielen Tumorentitäten klinisch relevant.
Methode
Mit einer systematischen Analyse der publizierten Meta-Analysen gibt die vorliegende
Arbeit eine Übersicht zum aktuellen Kenntnisstand und der prognostischen Rolle der
Sarkopenie in der Onkologie.
Schlussfolgerung
Die Prävalenz der Sarkopenie beträgt bei onkologischen Patienten 39,6 % im kurativen
Setting und 49,2 % im palliativen Setting. Sarkopenie ist stark assoziiert mit der
dosislimitierenden Toxizität von Tumortherapien. Sarkopenie beeinflusst das Ansprechen
auf antitumorale Therapien deutlich. Das Vorliegen der Sarkopenie korreliert mit dem
Auftreten schwerer postoperativer Komplikationen in der Onkochirurgie. Sie ist ein
limitierender Faktor für das Gesamtüberleben bei den meisten onkologischen Erkrankungen
sowohl im kurativen als auch im palliativen Setting. Der Zustand der Skelettmuskulatur
sollte daher in den radiologischen Staging-Berichten bei onkologischen Patienten erwähnt
werden.
Kernaussagen
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Die Prävalenz der Sarkopenie bei onkologischen Patienten beträgt 39,6 % im kurativen
Setting und 49,2 % im palliativen Setting.
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Sarkopenie ist stark assoziiert mit der dosislimitierenden Toxizität und dem Therapieansprechen.
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Sarkopenie beeinflusst das Gesamtüberleben im kurativen wie auch palliativen Setting.
Zitierweise
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Surov A, Wienke A, Gutzmer R et al. Prognostic role of the skeletal musculature in
oncology: significance, coherences and clinical implications. Fortschr Röntgenstr
2024; 196: 699 – 706
Keywords
sarcopenia - cancer - survival