Sprache · Stimme · Gehör 2025; 49(04): 145
DOI: 10.1055/a-2569-8505
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Gespräche trotz Hörverlust: Wie Hörgeräte Interaktion, Lautstärke und Gesprächsfluss in ruhiger Umgebung beeinflussen

Gespräche in ruhiger Umgebung gelten als unproblematisch für Menschen mit Hörverlust. Die aktuelle Studie von Petersen und Parker zeigt, dass selbst diese scheinbar einfache Situation durch unbehandelten Hörverlust erschwert wird, mit Folgen für beide Gesprächspartner. Sie analysiert, wie sich ein moderater bis starker Hörverlust auf die Gesprächsdynamik auswirkt und inwiefern Hörgeräte als ausgleichende Maßnahme funktionieren.

Fazit

Die Studie zeigt eindrücklich, dass sich unbehandelte Hörverluste selbst in ruhigen Gesprächssituationen negativ auswirken, und zwar nicht nur für die Betroffenen, sondern auch auf ihre nicht schwerhörenden Gesprächspartner. Daher sollte es unbedingt dabei bleiben, dass Therapeuten vor Beginn einer Sprachtherapie durch ein Audiogramm als Anhang zur Verordnung von z. B. Stimm-, Sprech- oder Sprachtherapie auf eventuelle Hör- und Verstehenprobleme hingewiesen werden. Bei unversorgtem Hörverlust ist auch bei scheinbar geringem Leidensdruck hinsichtlich des Hörverstehens auch Überprüfung einer Hörgeräteindikation wichtig und nicht nur die Verordnung der Stimm-, Sprech- oder Sprachtherapie. Damit verbessern die Hörgeräte die Gesprächsstruktur, senken die Lautstärkeanpassung durch Gesprächspartner und stärken die Interaktivität.



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Article published online:
27 November 2025

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