Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2025; 19(04): 361-376
DOI: 10.1055/a-2577-5149
Leber, Galle, Pankreas, Milz

Minimalinvasive Chirurgie und Robotik bei Lebereingriffen

Authors

  • Mirhasan Rahimli

    1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universitatsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Germany
  • Roland S. Croner

    1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universitatsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Germany

Die minimalinvasive und roboterassistierte Leberchirurgie revolutioniert die Behandlung von Lebertumoren. Fortschritte in Bildgebung, Technik und Training ermöglichen komplexe Resektionen mit weniger Komplikationen. Doch trotz Hightech bleibt die Anatomie herausfordernd – und die Lernkurve ist anspruchsvoll. Ein Überblick über Status quo, Indikationen und Zukunftsperspektiven.

Kernaussagen
  • Die minimalinvasive Leberchirurgie (MIC) hat sich als sichere Alternative zur offenen Chirurgie etabliert – insbesondere durch geringere Morbidität und kürzere Krankenhausaufenthalte.

  • Roboterassistierte Verfahren bieten gegenüber der Laparoskopie technische Vorteile wie stabile dreidimensionale Visualisierung, fehlenden Tremor, höhere Bewegungsfreiheit und feinmotorische Instrumentenführung – ideal für komplexe Resektionen.

  • MIC und robotische Verfahren kommen bei malignen (z. B. HCC, CCC, CRLM) und benignen Tumoren sowie in der Lebendspende zum Einsatz – auch bei Patienten mit Leberzirrhose sind sie sicher anwendbar.

  • Die präoperative Diagnostik – insbesondere die Bestimmung der funktionellen Leberreserve (z. B. mittels LiMAx-Test) – ist entscheidend zur Vermeidung postoperativer Leberinsuffizienz.

  • Komplikationen wie Blutungen, Galleleckagen oder Leberversagen erfordern ein strukturiertes Management – etwa mit Pringle-Manöver, ERCP oder präventiv durch Pfortaderembolisation.

  • Die Konversion zur offenen Chirurgie bleibt ein wichtiger Sicherheitsmechanismus, insbesondere bei unkontrollierbaren Blutungen oder onkologischer Unsicherheit.

  • Augmented Reality und intraoperative Navigation mit 3-D-Bildgebung stellen zukunftsweisende Innovationen dar – mit Potenzial zur Verbesserung der Resektionssicherheit.



Publication History

Article published online:
31 October 2025

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