Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2025; 19(04): 341-358
DOI: 10.1055/a-2615-0654
Notfallchirurgie

Gefäßchirurgische Notfälle

Was müssen Allgemein- und ViszeralchirurgInnen wissen?

Autoren

  • Roland Mojica Crespo

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Krankenhaus Bamherzige Brüder Regensburg, Regensburg
  • Pompiliu Piso

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Krankenhaus Bamherzige Brüder Regensburg, Regensburg
  • Niels Zorger

    2   Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Germany (Ringgold ID: RIN155897)
  • Ingolf Töpel

    3   Klinik für Gefäßchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Germany
  • Markus Steinbauer

    3   Klinik für Gefäßchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Germany

Ischämien mit Durchblutungsstörung von viszeralen Organen und akute lebensbedrohliche Blutungen aus viszeralen Gefäßen sind gefäßchirurgische Notfälle. Sie können präklinisch, intraoperativ und postoperativ auftreten. Wir geben einen Überblick über Krankheitsbilder und Probleme sowie diagnostische und therapeutische Lösungsmöglichkeiten, die für Allgemein- und Viszeralchirurg*innen von praktischer und strukturierter Bedeutung sind.

Kernaussagen
  • Gefäßchirurgische Notfälle in der Viszeralchirurgie umfassen vor allem Ischämien mit Durchblutungsstörung von viszeralen Organen und akute lebensbedrohliche Blutungen aus viszeralen Gefäßen.

  • Diese Notfälle können präklinisch, intraoperativ, aber auch postoperativ auftreten.

  • Für Allgemein- und Viszeralchirurg*innen ist es essenziell, die klinischen Situationen zu erkennen, richtig einzuschätzen und ein strukturiertes Vorgehen einzuleiten.

  • Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kolleg*innen der Gefäßchirurgie und der interventionellen Radiologie ist wichtig.

  • Die wichtigsten Differenzialdiagnosen für eine Darmischämie umfassen Appendizitis, Divertikulitis, akute Pankreatitis, Hohlorganperforation, ischämische Kolitis und mechanischer Ileus.

  • Die Diagnostik erfolgt mit Duplexsonografie, CT-Angiografie und MRT-Angiografie.

  • Therapeutisch kommen zur Revaskularisierung nach einem Algorithmus interventionelle oder offen chirurgische Verfahren, Rekonstruktion und ggf. Second-Look-Laparotomie zur Anwendung, z. B. zur Embolektomie, Thrombendarteriektomie oder Bypassanlage.

  • Durch die zunehmende Zentralisierung der klinischen Versorgung könnte es in Krankenhäusern mit niedrigerer Versorgungsstufe zu Lücken in gefäßchirurgischen Techniken kommen, weshalb eine diesbezügliche Weiterbildung in der Viszeralchirurgie sinnvoll wäre.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
31. Oktober 2025

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