Endo-Praxis 2025; 41(04): 197-204
DOI: 10.1055/a-2674-3156
Originalarbeit

Sedierung in der Endoskopie 2025 – Ergebnisse einer nationalen Umfrage unter Endoskopiefachpersonal

Authors

  • Ulrike Beilenhoff

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund

Seit Publikation der ersten Sedierungsleitlinie 2008 wurden 3-Tages-Sedierungs- und Refresher-Kurse in Deutschland etabliert, in denen Endoskopiepersonal flächendeckend geschult wird.

Methode

Mit Hilfe eines Fragebogens wurde die Situation der Sedierung aus der Sicht des Endoskopiepersonals evaluiert.

Ergebnisse

Die Mehrheit der Endoskopie-Abteilungen arbeitet multidisziplinär, was die Notwendigkeit von multidisziplinären Sedierungskursen unterstreicht. In 75% der Abteilungen waren 75–100% des Personals über Sedierungskurse qualifiziert worden. Die Refresher-Kurse sind mit Frequenzen von 2–3 oder 4–5 Jahren sehr gut etabliert. Die technische Ausstattung der Untersuchungsräume ist leitlinienkonform, obwohl 2% der Abteilungen nicht das gesamte Equipment ortsständig bereithält. Das präendoskopische Risiko-Assessment durch das Endoskopiepersonal wird mit Hilfe von Scores und Checklisten in 80% der Abteilungen umgesetzt, während das Team-Time-out in nur 46% der Abteilungen regelhaft eingesetzt wird. Propofol wird vor allem als Monosedierung in Bolus- und Perfusorapplikation eingesetzt. Die postendoskopische Überwachung wird in der Mehrheit der Abteilungen leitlinienkonform durchgeführt. Optimierungsbedarf besteht im Personaleinsatz; 77% der Abteilungen setzen bei 75–100% der Patienten eine sedierende Person exklusiv ein. Personalmangel und Widerstand im Endoskopieteam sind die größten Herausforderungen bei der Etablierung einer sicheren Sedierung und Patientenüberwachung in der Endoskopie.



Publication History

Article published online:
19 November 2025

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