psychoneuro 2008; 34(8): 384
DOI: 10.1055/s-0028-1086180
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Morbus Parkinson - Trotz Parkinson auf den Jakobsweg?

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Publication Date:
19 November 2008 (online)

 

Parkinson-Symptome sind sehr häufig. Die Prävalenz liegt bei etwa 10 % der über 65-Jährigen und bei bereits über 50 % der über 85-Jährigen. Die typischen Kardinalsymptome bei Morbus Parkinson (Bewegungsverarmung durch Hypo-, Brady- und Akinese, zudem Ruhetremor, Rigor, Gleichgewichtsstörungen) treten in unterschiedlicher Ausprägung und Kombination auf und sind auf einen Dopaminmangel zurückzuführen, der durch das Absterben von Neuronen in der Substantia nigra ausgelöst wird. Vor allem motorische Störungen (Dyskinesien, Überbewegungen, On-off-Phänomen, Freezing-of-gait) als Spätkomplikation der dopaminergen Langzeitsubstitution aber auch infolge des Fortschreitens der Krankheit selbst, bereiten den Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit große Probleme und schränken ihre Mobilität stark ein. Paradoxerweise erhöhe die zunehmende Bewegungsverarmung der Patienten die Sturzgefahr deutlich, betonte Prof. Andres Ceballos-Baumann, München. Ein erster Sturz läutet nicht selten einen Circulus vitiosus ein, in dem der soziale Rückzug und die zunehmende Ängstlichkeit die Inaktivität begünstigen. So fördert die dadurch bedingte Atrophie der Muskulatur wiederum die Sturzneigung.

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