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DOI: 10.1055/s-0028-1086976
Identifizierung vulnerabler Carotisplaques mithilfe der hochauflösenden kontrastmittelgestützen MRT
Fragestellung: Die Identifizierung vulnerabler arteriosklerotischer Plaques scheint für eine gezielte Prophylaxe arteriosklerotisch bedingter Ereignisse eine zentrale Rolle einzunehmen. Die kontrastmittelgestütze MRT bietet hoffnungsvolle Möglichkeiten, die geprüft werden müssen. Eine gezielte Darstellung innerhalb arteriosklerotischer Plaques gelegener Neovaskularisation ermöglicht hierbei Rückschlüsse auf dortige Entzündungsprozesse und Carotisstenosen bieten sich als Prüfobjekt an.
Methoden: Einschluss von 17 Patienten mit hochgradigen ACI-Stenosen mit prä-operativer oberflächenspulenverstärkter KM-MRT. Histologische Analyse von indirekten Zeichen der Plaqueinstabilität in Thrombendarterektomiepräparaten (TEA) und Auswertung des Ausmaßes der Neovaskularisation. Überprüfung auf Korrelation mit der Bildgebung.
Ergebnisse: Folgender Anteil der Patienten zeigte indirekte Zeichen der Instabilität: 35,3% riesiger lipidreicher nekrotischer Kern; 17,6% Plaqueruptur; 41,2% dünne fibröse Kappe; 52,9% thrombotisches Material, 41,2% intraplaque Hämorrhagien. Innerhalb der TEA zeigten sich durschnittlich 100,7 Anschnitte von Mikrovaskularisation. Erste Vergleiche zeigten eine Korrelation zur KM-MRT-Bildgebung, sofern die Aufnahmen durch den Patienten nicht verwackelt wurden. Zusätzlich stellte sich in der Zwischenanalyse ein Trend für eine vermehrter Neovaskularisation in symptomatischen ACI-Stenosen dar. Symptomatische ACI-Stenosen mit arterio-arterieller Embolie zeigten signifikant mehr Merkmale indirekter Instabilität als Stenosen mit hämodynamischen Pathomechanismus.
Schlussfolgerungen: Die oberflächenspulenverstärkter KM-MRT bietet sich zur Idenifizierung vulnerabler arteriosklerotischer Plaques an, sofern die Bildqualität durch patienteninduzierte Bewegungsartefakte nicht vermindert wird. Patienten mit symptomtischen ACI-Stenosen aufgrund einer arterio-arteriellen Embolie zeigten signifikant mehr Merkmale an Plaquevulnerabilität als Patienten mit zugrunde liegender hämodynamischer Genese. Durch die Bestimmung der Neovaskularisation finden sich Hinweise auf das Ausmaß an Entzündungsprozessen innerhalb arteriosklerotischer Plaques.