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DOI: 10.1055/s-0028-1120810
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Über die Wirkung des Bienengiftes auf das Blutbild und die Kalk- und Phosphorausscheidung im Urin im Vergleich zu Dichloräthylsulfid
Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung
Vergleichende experimentelle Versuche über die Wirkungsweise des Bienengiftes und des Dichloräthylsulfids auf das Blutbild sowie die Kalk- und die Phosphorausscheidung im Urin ergaben:
I. Nach Bienengift: 1. Im Urin starke Diurese mit geringer Kalkretention nach dem 6. Versuchstag; in den ersten Versuchstagen erhebliche Verminderung der Phosphorsäure, besonders des anorganischen Anteils. 2. Im Blutbild starke Reiz- und vorwiegend Regenerationserscheinungen, gekennzeichnet durch Leukozytose, Vermehrung der Lymphozyten, Auftreten von Jugendformen, Abnahme der eosinophilen Zellen; ferner Vermehrung der Erythrozyten, vorübergehend Auftreten von Stechapfelformen, Polychromasie, Retikulozyten.
II. Nach Dichloräthylsulfid: 1. Im Urin Verminderung der Harnmenge, erhebliche Kalkretention, später rasche Kalkausschwemmung, ferner vorübergehend vermehrte Phosphorabgabe. 2. Im Blutbild starke Reiz- und vorwiegend Degenerationserscheinungen, vorübergehend Leuko- und Lymphozytose, Zunahme der baso- und eosinophilen Zellen, Polychromasie, Poikilozytose, Normoblasten usw.
III. Bienengift und Dichloräthylsulfid zeigen, trotz ähnlicher Reaktion der äußeren Haut — Blasenbildung, sekundäre Vereiterung mit Schorf — im wesentlichen gegensätzliches Verhalten. Die Versuche sprechen dafür, daß es sich beim Bienengift um mehr als eine desensibilisierende Wirkung handelt.