Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(39): 1822-1825
DOI: 10.1055/s-0029-1189832
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Untersuchungen über die Wirkung von Quecksilberpräparaten auf Spirochätenkrankheiten. II.*): Zur Toxikologie und Pharmakologie einiger Quecksilberverbindungen

J. Abelin - Assistenten des Medizinisch-chemischen und Pharmakologischen Institutes
  • Aus dem Institut zur Erforschung der Infektionskrankheiten (Direktor: Prof. W. Kolle) und dem Medizinisch-chemischen und Pharmakologischen Institut in Bern. (Direktor: Prof. E. Bürgi.)
*) Teil I siehe in Nr. 34.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Untersuchungen über die Wirkung von Quecksilberpräparaten auf Spirochätenkrankheiten. I.: Chemotherapeutische Wirkungen der Hg-Verbindungen und im besonderen eines neuen, stark auf Spirochäten wirkenden organischen Hg-Präparats von sehr geringer Giftigkeit

Zusammenfassung

Die oben angeführten Versuche zeigen,

  1. daß die Giftwirkung der Hg-Verbindungen in einem gewissen Zusammenhange mit ihrem chemischen Aufbau steht,

  2. daß durch Einführung gewisser Gruppen (Sulfogruppen, Sulfaminogruppen etc.) oder durch Doppelkohlenstoffbindung des Hg die Giftigkeit der Quecksilberverbindungen herabgesetzt werden kann,

  3. daß sich am giftigsten diejenigen Hg-Verbindungen zeigen, aus denen das Hg leicht in den Ionenzustand übergeführt werden kann (Sublimat, Kalomel, Hg. succinimidatum),

  4. daß die aromatischen metallorganischen Hg-Verbindungen, aus denen das Hg nicht leicht in den Ionenzustand übergeht, ungiftiger sind als die anderen leicht ionisierbaren Hg-Verbindungen,

  5. daß man nach Injektion der verschiedenen Hg-Verbindungen konstant Hg in der Leber findet; auch die Oedeme erweisen sich meist als Hg-haltig;

  6. die toxikologischen und pharmakologischen Untersuchungen geben Resultate, die im Einklang mit den therapeutischen Ergebnissen (vgl. Teil 1) stehen und für die Ueberlegenheit der aromatischen Hg-Verbindungen sprechen.

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