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DOI: 10.1055/s-0029-1214219
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Hyper-IgE-Syndrom - Welche Rolle spielen Toll-like-Rezeptoren?
Publication History
Publication Date:
11 March 2009 (online)
Das Hyper-IgE-Syndrom (HIES) ist eine Immunabwehrschwäche, deren Ursachen bisher nicht geklärt sind. Eine mögliche Beteiligung der Toll-like-Rezeptoren (TLR) wird vermutet. M. Yeganeh et. al. stimulierten deshalb periphere Blutmonozyten von HIES-Patienten mit verschiedenen TLR-Liganden. Sie stellten dabei eine vermehrte Freisetzung des proinflammatorischen Zytokins TNFa fest. Int Arch Allergy Immunol 2008; 146: 190–194
TLRs sind von zentraler Bedeutung in der Immunabwehr: Sie erkennen typische Strukturen von Mikroorganismen, die sogenannten PAMPs (= pathogen associated molecular patterns). Fehler in der TLR-Signalkaskade führen im Tiermodell zu einer erhöhten Empfänglichkeit für virale und bakterielle Infektionen.
Die Autoren untersuchten das Blut von 25 HIES-Patienten und 15 Kontrollpersonen, indem sie die isolierten Zellen in vitro mit Lipopolysaccharid (gewonnen aus E. coli), S.-aureus-Kulturen und Peptidoglykan (gewonnen aus S. aureus) stimulierten. TLR-4 ist für die Lipopolysaccharid-Erkennung relevant, während TLR-2 verschiedene Liganden von grampositiven Bakterien bindet. Anschließend bestimmten sie mittels ELISA die Zytokine TNF-α und IL-8 im zellfreien Überstand.
Es zeigte sich, dass die Freisetzung von TNF-α aus Patientenblut sowohl nach TLR-2, als auch nach TLR-4-Stimulation stärker anstieg als im Blut der Kontrollpersonen. Die Metaanalyse mit Daten einer weiteren Studie unterstützte dieses Ergebnis. Für IL-8 ergaben sich keine Auffälligkeiten.