team spiegel 2009; 16(3): 14-17
DOI: 10.1055/s-0029-1241727
Zahnbehandlung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zahnentwicklung und Milchgebiss von Hund und Katze

Peter Fahrenkrug
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Publication Date:
22 September 2009 (online)

Hund und Katze besitzen ein diphyodontes Gebiss mit heterodonten Zähnen. Diphyodont bedeutet, dass das Milchgebiss durch ein bleibendes Wechselgebiss ersetzt wird. Die unterschiedliche Form und Größe der Zähne ist an die jeweiliger Funktion und Ernährungsweise angepasst, daher heterodont. Naturgemäß benötigt ein Säuger zu seiner Ernährung mit Muttermilch keine Bezahnung, weshalb die Zähne bei der Geburt noch nicht ausgebildet sind. Das Milchgebiss entwickelt sich zwischen der 3. und 7. Lebenswoche. Der Welpe muss von der Mutter lernen, sich selbständig zu ernähren, d.h. seine Bezahnung als Waffe, als Werkzeug und als Körperpflegeinstrument einzusetzen. Daher umfasst die Milchbezahnung alle Zahntypen des heterodonten Gebisses, die sich später auch im bleibenden Gebiss wiederfinden werden, also Schneidezähne, Fangzähne, Bakkenzähne und Reißzähne.

Die Anzahl und Größe der Zähne sind der Kiefer- und Kopfgröße des Welpen angepasst. Mit zunehmendem knöchernen Kopfwachstum vergrößern sich die Interdentalabstände, es entsteht ein Missverhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße.

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