Endoskopie heute 2010; 23 - FV17
DOI: 10.1055/s-0030-1251637

Gezielte CO2-Insufflation versus Raumluft bei der Koloskopie – Handhabung in der Praxis – Patientenverträglichkeit

B Lünstedt 1, A Schröder 2
  • 1Chirurgisches Institut Berlin, Berlin, Germany
  • 2Gastro-enterologische Praxis, Berlin, Germany

Mangelnde Akzeptanz der Vorsorgekoloskopie lassen nach einer verbesserten Verträglichkeit für die Patienten nach der Koloskopie suchen. Die Verwendung von CO2-Gas anstatt von Raumluft hat sich in vielen Bereichen der Medizin bei der Darstellung von Körperhöhlen und Organen als sicherer und verträglicher herausgestellt. Ob der Einsatz einer standardisierten und kontrollierten CO2-Insufflation im Vergleich zu der herkömmlichen Koloskopie mit der unkontrollierten Gabe von Raumluft Vorteile hat, wurde an 200 Patienten im Routinebetrieb einer gastro-enterologischen Praxis untersucht.

Geprüft wurde die Praktikabilität der bisher noch unbekannten, gezielten, über den Arbeitskanal zugeführten, vom Prozessor der Endoskopieeinheit unabhängigen, kontrollierten CO2-Insufflation anhand der benötitgten Zeit für die Untersuchung.

Anschließend wurde über 24 Stunden die Patientenverträglichkeit auf einer definierten Schmerzskala dokumentiert. Abschließend wurde nach dem für den Patienten unangenehmsten Teil der gesamten Untersuchung gefragt.

Ergebnisse: Handhabung

Abb.1: Handhabung

Abb.1 zeigt keinen Unterschied in der Handhabung und damit Praktikabilität zwischen CO2-Koloskopie und Koloskopie mit Raumluft.

Patientenveträglichkeit

Abb.2: Patientenverträglichkeit

Die Messung der Patientenveträglichkeit für mittelstarke und starke Beschwerden nach der Untersuchung zeigt, dass die Beschwerdehäufigkeit unter den mit CO2 Behandelten um ca. 50% niedriger liegt. Die Bauchspannung stellt für 30% in der Raumluftgruppe, gegenüber nur 10% in der CO2-Gruppe, das Unangenehmste bei der Untersuchung dar.

Fazit: Die Handhabung und damit die Praktikabilität der gezielten CO2-Insufflation unter Routinebedingungen zeigt keinen Nachteil gegenüber der herkömmlichen Koloskopie mit Raumluft. Die Patientenverträglichkeit kann durch die Gabe von CO2, anstatt von Raumluft, signifikant verbessert werden. Die Bauchspannung ist für 30% der Patienten nach Standard-Koloskopie das Unangenehmste. Durch CO2-Anwendung kann dieser Anteil auf 10% reduziert werden.