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DOI: 10.1055/s-0030-1253147
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Die verdeckte (submuköse) Gaumenspalte
PatienteninformationPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. April 2010 (online)

Die Häufigkeit von Lippen- und Gaumenspalten liegt bei etwa 1:2000 Geburten [1], dabei hat die submuköse Gaumenspalte (SMGS) einen Anteil von 5-10%. Sie ist durch die in der Mittellinie unverbundene und somit nicht funktionsfähige Weichgaumenmuskulatur gekennzeichnet. Die isolierte Spaltung des Zäpfchens hingegen ist für die Weichgaumenfunktion funktionell bedeutungslos. Bagatin [2] fand unter 9720 6-13-jährigen Schülern 5 Kinder mit einer SMGS, während sich ein isoliert gespaltenes Zäpfchen ohne gleichzeitige Gaumenspalte 232-mal fand.
Zu den 3 typischen Symptomen gehören
das gespaltene Zäpfchen (eine verdeckte Gaumenspalte kann aber auch bei nicht gespaltenem Zäpfchen vorliegen), die tastbare muskuläre Spaltbildung am weichen Gaumen und ?das nicht vorhandene knöcherne hintere Ende des Nasenbeins mit stattdessen tastbarer V-förmige Kerbe am Hinterrand des harten Gaumens 3.
Bei breiter SMGS kann die Schleimhaut über dem muskulären Defekt in der Mittellinie direkt aufeinander liegen und so den Eindruck einer transparenten Zone hervorrufen (Abb. [1]).
Abb. 1 Man sieht das gespaltene Zäpfchen in Gaumenmitte und die durch die intakte Schleimhaut durchschimmernde Spaltbildung der Weichgaumenmuskulatur (aus [4] ).
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