RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1262266
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Typ-2-Diabetes – Effektive und sichere Blutzuckerkontrolle mit Sitagliptin
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
30. Juni 2010 (online)
Ziel einer modernen Diabetestherapie ist, den HbA1c-Wert - an das Profil des jeweiligen Patienten individuell angepasst - frühzeitig einzustellen. Dabei gilt es, Hypoglykämien, die in schweren Fällen mit erhöhtem kardiovaskulären Mortalitätsrisiko assoziiert sind, sowie eine Zunahme des Körpergewichts möglichst zu vermeiden, betonte Prof. Wolfgang Schmidt, Bochum. Eine gute Option bietet hier Sitagliptin. Das orale Antidiabetikum erhöht die Spiegel der Inkretinhormone GLP-1 (Glucagon-Like Peptide-1)und GIP (Glucose-dependent Insulintropic Peptide) durch Hemmung des abbauenden Enzyms DPP-4 (Dipeptidyl-Peptidase-4). Dies führt über eine vermehrte Insulin- bzw. verminderte Glukagonausschüttung letztlich zur Senkung der Blutzuckerwerte.
Dass die Patienten von einer Behandlung mit dem DPP-4-Hemmer profitieren können, zeigen die Ergebnisse einer Doppelblindstudie [1]. In deren Rahmen wurden 1172 Typ-2-Diabetiker, die mit Metformin allein nur unzureichend eingestellt werden konnten, zusätzlich über 52 Wochen mit Sitagliptin oder dem Sulfonylharnstoff Glipizid behandelt. Die Therapien waren vergleichbar wirksam: In beiden Gruppen konnte der HbA1c-Ausgangswert von jeweils 7,5 % um knapp 0,7 Prozentpunkte auf rund 6,8 % gesenkt werden. Unter dem DPP-4-Hemmer entwickelten jedoch signifikant weniger Patienten Hypoglykämien als unter dem Sulfonylharnstoff (5 vs. 32 %, p < 0,001). Zudem verloren die Studienteilnehmer innerhalb eines Jahres unter Sitagliptin 1,5 kg Körpergewicht, unter Glipizid nahmen die Patienten hingegen 1,1 kg zu (p < 0,001).