Aktuelle Neurologie 2011; 38 - A24
DOI: 10.1055/s-0031-1276540

Langzeiterfahrungen mit BTX bei kraniofazialen Bewegungsstörungen

K. Kollewe 1
  • 1Hannover

Einleitung: Botulinumtoxin Typ A ist aktuell die Therapie der Wahl bei der symptomatischen Behandlung des Blepharospasmus (BSP), Spasmus hemifacialis (HSF) und Reinnervationssynkinesien (RS). Wir berichten hier über unsere Erfahrungen in der Langzeittherapie mit BTX.

Methodik: Wir haben unsere Datenbank, die bis 1996 zurückreicht, retrospektiv ausgewertet. In die Analyse wurden Patienten mit BSP, HSF und RS einbezogen, die mindestens 8 aufeinanderfolgende Injektionen entweder mit Botox® oder mit Dysport® erhalten haben. Es wurden die Dosierung, Wirkungseintritt (in Tagen), Anhalten der Wirkung (in Wochen), der Therapieerfolg gemessen auf einer Skala von 0–3 (0=kein Effekt, 3=guter Effekt), unerwünschte Nebenwirkungen und die Antikörperrate gegen Botulinumtoxin Typ A untersucht.

Results: Es zeigten sich für die verschiedenen Indikationen auch im Langzeitverlauf gute Behandlungsergebnisse (GCI >2,5), einen Wirkungseintritt nach durchschnittlich 7,1±2,3 Tagen, ein Anhalten der Wirkung von durchschnittlich 12,5±3,9 Wochen. Die Dosierung lag im Durchschnitt bei 21±8 MU für Botox® und bei 46±22 MU für Dysport® bei HSF und RS; beim BSP lag die Dosierung bei 45±17 MU für Botox® und bei 124±66 MU für Dysport®. Nebenwirkungen waren mit 5,4% selten und vorübergehend und umfassten Ptosis, trockenes Auge, faziale Schwäche und Doppelbilder. Es zeigten sich keine zusätzlichen Nebenwirkungen über den langen Behandlungszeitraum von bis zu 12 Jahren.

Zusammenfassung: Zusammengefasst ist die BTX-Therapie bei Blepharospasmus, Spasmus hemifacialis und Reinnervationssynkinesien auch im Langzeitverlauf eine effektive und sichere Therapie.