Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2011; 5(5): 379-398
DOI: 10.1055/s-0031-1280296
Unterer Gastrointestinaltrakt, Koloproktologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diarrhö und Obstipation

Teil 2O. Schröder1 , W. F. Caspary2 , M. Wolff3
  • 1Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • 2Direktor Emeritus, Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • 3Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Klinikum Hanau GmbH
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Publication Date:
13 October 2011 (online)

Die Diarrhö ist durch eine flüssige Stuhlkonsistenz und häufige Stuhlgänge charakterisiert. Sie kann das führende Symptom einer Vielzahl von Erkrankungen sein, die meistens von Gastroenterologen behandelt werden. Hierzu gehören die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Infektionen des Magen-Darm-Trakts oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Selten, aber typisch sind die Diarrhöen bei endokrinen Tumoren.

Die akute Diarrhö im Krankenhaus ist häufig iatrogen: orale Kontrastmittelgabe, Antibiotika-assoziiert oder durch Abführmittel induziert. Auch unter Chemotherapie (z. B. Enterokolitis bei Neutropenie) und Strahlentherapie kommt es zu Diarrhöen. Mit steigendem Antibiotikaverbrauch und Zunahme immunkompromittierter Patienten steigt die Zahl der Fälle mit pseudomembranöser Kolitis in den Kliniken. Gerade die jüngste Erfahrung mit den EHEC-Infektionen hat gezeigt, dass Diarrhöen keinesfalls harmlos sind, sondern gerade für ältere und immungeschwächte Patienten lebensbedrohlich sein können.

Die chronische Diarrhö als postoperativer Folgezustand nach resezierenden Eingriffen am Darm, Magen oder Pankreas kann sehr quälend sein und erfordert neben der Information des Patienten auch eine genaue Diagnostik und Erfahrung in der Therapie bis hin zu Umwandlungsoperationen.

Quellenangaben

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Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 4 Caspary W F. Diarrhö. In: Caspary W F, Stein J, Hrsg. Berlin: Springer; 1999
  • 5 Lembcke B. Diarrhö: Notwendige und sinnvolle Diagnostik. Pathophysiologische Bezüge und praktische Erfahrungen.  Dtsch Med Wochenschr. 2001;  126 15-23
  • 6 Mayer F, Kanz L, Zürcher G. Gastrointestinale Nebenwirkungen und Ernährung bei Tumortherapie.  Onkologe. 2008;  14 58-64
  • 7 Raedle J, Zeuzem S. Tumoren des Dünndarms (einschließlich Hormon produzierender Tumoren). In: Caspary W F, Stein J, Hrsg. Darmkrankheiten. Berlin: Springer; 1999: 371-382
  • 8 Sahm S, Caspary W F. Gastroenterologische Onkologie. 2. Aufl. Stuttgart: Schattauer; 2005
  • 9 Schröder O, Stein J. Schädigungen an Dünn- und Dickdarm infolge Zytostatika- und Radiotherapie. In: Caspary W F, Stein J, Hrsg. Darmkrankheiten. Berlin: Springer; 1999
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  • 11 Wolter F, Bischoff S C. Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In: Stein J, Jauch K W, Hrsg. Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie. Berlin: Springer; 2003
  • 12 Zimmerer T, Böcker U, Wenz F et al. Medical prevention and treatment of acute and chronic radiation induced enteritis – is there any proven therapy? A short review.  Z Gastroenterol. 2008;  46 441-448

PD Dr. Dr. med. Oliver Schröder

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