Rehabilitation (Stuttg) 2012; 51(02): 115-117
DOI: 10.1055/s-0032-1304614
Pro & Contra
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Rehabilitation: ein Feld für Priorisierungen? – Pro & Contra

Rehabilitation: A Field for Priority Setting? – Pro & Contra
H. Raspe
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08 May 2012 (online)

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Prof. Dr. Dr. Heiner Raspe

Versteht man Prio­risierung (zu allen Details siehe den Beitrag von Meyer und Raspe in diesem Heft) zuerst als Instrument einer mehrschichtigen Rationalisierung, dann wäre zu fragen, ob sie überhaupt einen Beitrag im Feld der ­Rehabilitation (nach dem Modell der Deutschen Rentenversicherung) leisten könne: Welche Werte und welche Zwecke könnte eine explizite Priorisierung (im Gegensatz zu einer immer schon geschehenden impliziten Prioritätensetzung) befördern? Dazu ein kurzer Blick auf die Praxis der Rehabilitation [1]: Bei aller Anerkennung ihrer Intentionen und Leistungen ist ein erheblicher Entwicklungs- und Optimierungsbedarf nicht zu übersehen. Nach wie vor existieren nebeneinander eine rehabilitative Unter- wie Überversorgung, und es gibt eine inkonstante Bewilligungspraxis, eine zu geringe Individualisierung rehabilitativer Leistungen bei erheblicher Praxisvariation zwischen einzelnen Rehabilitationseinrichtungen, eine Vernachlässigung der Evidenzbasierung rehabilitativer Leistungen, ein Verfehlen der Bedarfe und Bedürfnisse gerade von sozial benachteiligten Versicherten und Rehabilitanden und eine zu geringe Orientierung an der Lebens- und Arbeitswelt der Rehabilitanden vor und nach der Rehabilitation.


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