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DOI: 10.1055/s-0032-1308729
Ergebnisse der endoskopischen Vollwandresektion im Gastrointestinaltrakt mithilfe des OTSC-Systems
Hintergrund: Das „over the scope clipping system“ (OTSC-System®) ermöglicht einen sicheren und praktikablen Perforationsverschluss. Aufbauend auf diesen Erfahrungen entwickelten wir eine Methode zur Durchführung einer Vollwandresektion bzw. tiefen Resektion mit Muscularis propria im Gastrointestinaltrakt, ohne dass vorher eine Perforation entstand.
Methode: Der zu resezierende Wandbereich wurde mithilfe einer Gewebefasszange und der Kappe des OTSC-Systems durch Invagination der Wand in einen Pseudopolypen verwandelt (Bild 2). An der Basis des Pseudopolypen wurde dann der Clip (14/6t) appliziert (Bild 3), der diesen fixierte und die Wandadaptation sicherte. Im Anschluss hieran erfolgte die Resektion mit einer handelsüblichen Polypektomie-Schlinge oberhalb des OTSC-Systems (Bild 4).

Abb.1: Methode
Ergebnis und Schlussfolgerung: An insgesamt 8 Patienten führten wir komplikationslos und erfolgreich diese Methode durch. Bei 4 Patienten zeigte sich nach Polypektomie und histologischer Diagnose ein low grad Koloncarcinom T1 in RX/R1 Situation, bei 3 Patienten der Zufallsbefund eines Karzinoids in Rx/R1 Situation im Rektum bzw. Duodenum sowie bei einem weiteren Patienten ein Adenom-Lokalrezidiv nach mehrfach zuvor durchgeführten Polypektomien an dieser Stelle. In 100% gelang eine komplette Entfernung der oben beschriebenen Läsionen, in 2 von 8 Fällen wurden alle Wandschichten erfasst im Sinne einer Vollwandresektion, in 5 von 8 Fällen gelang eine Resektion bis in die tiefe Muscularis propria. Die follow up Daten zeigen bei allen Patienten bisher kein Rezidivhinweis. Die erstmalig oben beschriebene minimal invasive Methode einer en bloc Resektion im Gastrointestinaltrakt im Sinne einer endoskopischen endoluminalen Vollwandresektion bzw. tiefen Resektion mithilfe des OTSC-Systems ist schnell und sicher durchführbar und kann eine Alternative zur chirurgischen Resektion darstellen.