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DOI: 10.1055/s-0032-1313810
Internationale Studienergebnisse
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Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. Mai 2012 (online)

Exzessiver Medienkonsum – Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern
Fünf- bis Sechsjährige verhalten sich oft auffällig, wenn sie länger als drei Stunden pro Tag vor dem Fernseher sitzen. Dies zeigt ein Datensatz des zweiten bayrischen GME-Surveys, den ein Forschungsteam um die Medizinerin Anja Boneberger und den Kinderarzt Prof. Dr. Rüdiger von Kries an der Ludwig-Maximilians-Universität München auswertete.
Die Erhebung fand in ländlichen und städtischen Regionen statt. Dazu füllten die Eltern von 5.155 Fünf- und Sechsjährigen einen Fragebogen über den täglichen Medienkonsum ihres Kindes aus. Außerdem schätzten sie mit dem Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) ein, wie sich ihr Kind im Alltag verhält, mit Gefühlen umgeht und soziale Kontakte pflegt.
Den Ergebnissen zufolge neigen Jungen stärker als Mädchen dazu, problematische Verhaltensweisen zu entwickeln und Medien exzessiv zu konsumieren. Mädchen verhalten sich vor allem dann auffällig, wenn sie länger als drei Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbringen. Sie zeigen dann deutlichere Verhaltensauffälligkeiten als Jungen mit demselben Medienkonsum. Die Forscher empfehlen, Eltern von gefährdeten Vorschulkindern frühzeitig zu beraten und in Präventionsangebote einzubeziehen. Sie lassen aber offen, wie diese Angebote inhaltlich und organisatorisch aussehen könnten.
akb