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DOI: 10.1055/s-0032-1323038
Kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von Angst und Panik bei Patienten mit COPD – eine systematische Literaturübersicht
Fragestellung: Angst und Panik sind häufige Symptome bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Modelle der Ätiologie von Panik legen nahe, dass kognitive Verhaltenstherapie (KVT) die Denkmuster verändern kann, die zur Symptomatik führen. Das Ziel der systematischen Literaturanalyse ist, die Wirksamkeit von KVT für COPD-Patienten zu untersuchen.
Methodik: Metaanalyse (randomisierter) kontrollierter Studien. Handsuche und Suchstrategie aus MeSH- und Schlagwörtern für COPD, Angst/Panik und KVT in den Datenbanken Medline, Embase, PsycInfo, British Nursing Index, ASSIA, CINAHL und der Cochrane Library (1950-August 2011). Auswahlkriterien: Studien, in denen KVT mit spezifischen kognitiven und verhaltensverändernden Techniken bei Patienten mit COPD (alle Schweregrade) und mittlerer bis schwerer Panik oder Angst eingesetzt wurde.
Ergebnis: Von 7.138 Referenzen wurden 13 Studien eingeschlossen. Sieben Studien zeigen eine signifikante Verbesserung von Angstzuständen nach Behandlung mit KVT. Nur in einer dieser Studien wurde der Effekt auf Panik untersucht, wobei KVT zur Prävention von Panikattacken beiträgt. In den restlichen sechs Studien ist kein positiver Effekt von KVT auf die Angstsymptomatik nachgewiesen worden. Interventionen unterscheiden sich stark hinsichtlich ihrer Komponenten (kognitive Therapie versus Bewegung). Die Metaanalyse zeigt nur einen geringen positiven Effekt, was auf die geringe Stichprobengröße zurückzuführen ist. Die methodische Qualität der eingeschlossenen Studien ist sehr heterogen.
Schlussfolgerung: Ob KVT bei Patienten mit COPD und Angst- und Paniksymptomatik wirksam ist, kann nicht nachgewiesen werden. Eine randomisiert kontrollierte Studie mit ausreichend großer Fallzahl wird benötigt, um die unterschiedlichen Effekte einzelner Komponenten wie Patientenedukation, kognitiver Techniken und Bewegung zu bewerten. Studien sollten Patienten einschließen, die unter klinisch bedeutsamer Panik oder Angst leiden.