Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - KT_43
DOI: 10.1055/s-0032-1323044

Lebensspuren aus der Kunsttherapie

U Schroeder 1
  • 1St. Vincenz-Krankenhaus, Palliativstation, Limburg, Germany

„Über den Mut sich zuzumuten“ Im Angesicht einer schweren Erkrankung, in dieser letzten Lebensphase, hat die Kunsttherapie eine andere Zielsetzung als im üblichen therapeutischen Setting. Es soll in diesem Zusammenhang vielmehr um die Qualität dieser Lebensfrist gehen. Im schöpferischen Prozess erleben sich die Patienten als gestaltende, als handelnde und nicht mehr nur als erleidende, kranke Menschen. Sie erfahren, trotz der Krankheit mit all ihren Beschwernissen, dass sie über Energiequellen verfügen und dem Leiden nicht vollkommen ausgeliefert sind. In der schöpferischen Arbeit gewinnen die Menschen ein kleines Stück Autonomie zurück, sie können sich und anderen eine Freude bereiten. Es geht nicht um das Schaffen von Kunstwerken und dies gilt es deutlich zu machen, in der Kunsttherapie gibt es keine Bewertung, im Mittelpunkt stehen der Mensch und seine Würde.

Auch die kunsttherapeutische Begleitung der Angehörigen ist jederzeit möglich.