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DOI: 10.1055/s-0032-1323049
Die Rolle der Rhythmischen Einreibungen (RE) im Kontext der Palliativpflege im Palliativzentrum Unna
Die Auswertung einer Befragung der Pflegenden zu dem komplementären Angebot
für schwerkranke und sterbende Patienten.
Am Palliativzentrum des Katharinen-Hospitals Unna werden für die Patienten RE als komplementäre Therapie angeboten.
Bekannt wurden die RE nach den beiden Ärztinnen Ita Wegman und Margarete Hauschka, die diese Technik aus den Streichungen der Rhythmischen Massage entwickelten.
Die RE verlaufen mit wechselnder Berührungsintensität der Hände in Form von Linien und Kreisen, entlang von Muskeln und Organen. Wärme ist neben der Ruhe eine Grundvoraussetzung für die Behandlung.
Viele Palliativpatienten haben kein entspanntes Verhältnis zu ihrem Körper. Durch Operationen, Chemotherapien und äußerlich sichtbare oder unsichtbare Veränderungen hat sich das Körperbild stark verändert. Oft fühlen sich die Patienten fremd im eigenen Körper.
Mit den RE gelingt es, den Patienten wieder mit seinem Körper vertraut zu machen.
Mithilfe eines Fragebogen wurden einerseits die Mitarbeiter des Palliativzentrums gebeten, die RE zu bewerten. Andererseits mittels regelmäßiger Vor- und Nachbesprechungen mit den behandelten Patienten konnte die Maßnahme evaluiert und ein Outcome ermittelt werden.
Die Rückmeldungen sowohl von den Patienten als auch vom Pflegepersonal zeigen, dass das Angebot der RE die Lebensqualität der Patienten steigert und bei der Symptomkontrolle unterstützend wirkt.
Hierbei wurden am häufigsten die Symptome Dyspnoe, Angst, Unruhe und Lymphödem genannt.
Im Jahr 2011 wurden von 192 Patienten auf der Palliativstation 76 Patienten mit RE behandelt.
Insgesamt wurden bei dieser Patientengruppe 256 RE durchgeführt.
Die RE sind als komplementäres Angebot allen Patienten des Palliativzentrums zugänglich und werden tagesklinisch, ambulant und stationär angeboten.