Sprache · Stimme · Gehör 2013; 37(04): 210-214
DOI: 10.1055/s-0032-1323786
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung zur Kernsymptomatik bei Kindern mit einer kindlichen Sprechapraxie im Alter von 4–7 Jahren

Study of Core Features of Children with Childhood Apraxia of Speech Aged between 4 and 7 Years
A. Ziethe
1   Klinik und Poliklinik für Phoniatrie, Pädaudiologie und Kommunikationsstörungen, Universitätsklinikum Aachen
,
L. Springer †
2   Lehranstalt für Logopädie, Universitätsklinikum Aachen
,
K. Willmes
3   Neurologische Klinik, LFG Neuropsychologie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen
,
B. J. Kröger
1   Klinik und Poliklinik für Phoniatrie, Pädaudiologie und Kommunikationsstörungen, Universitätsklinikum Aachen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Dezember 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund:

Kinder, die unter Sprechapraxie leiden, haben Probleme bei der Planung und Programmierung von sprechmotorischen Einheiten. Ätiologie, Definition und Diagnosekriterien dieses Störungsbildes werden kontrovers diskutiert. Kindliche Sprechapraxien (CAS) sind schwer abzugrenzen von kindlichen phonetisch-artikulatorischen Störungen sowie von ausgeprägten phonologischen Störungen (PhS), die ebenfalls zu den Aussprachestörungen zählen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Kernsymptomatik von kindlichen Sprechapraxien zu untersuchen und zu zeigen, inwiefern sich diese Merkmale von der Symptomatik phonologisch gestörter Kinder unterscheiden.

Methode:

Wir haben 8 sprechapraktische Kinder, 10 phonologisch gestörte Kinder und 10 Kontrollkinder im Alter von 4–7 Jahren während der Produktion von Wörtern, Pseudowörtern und Silben aufgenommen. Die in den Äußerungen enthaltenen Vokale wurden sowohl akustisch als auch perzeptiv analysiert. Die Konsonanten untersuchten wir ebenfalls perzeptiv.

Ergebnisse:

Beide Analyseformen ergeben hinsichtlich der auftretenden Vokal- und Konsonantenfehler deutliche Unterschiede zwischen allen 3 Untersuchungsgruppen, insbesondere, wenn es sich um Pseudowörter handelt.

Abstract

Background:

Childhood apraxia of speech (CAS) is a speech sound disorder characterised by problems with speech motor planning and programming. The aetiology, definition and diagnostic criteria of this disorder have been the subject of great controversy. Affected children are difficult to differentiate from children with other symptomatologies of a speech sound disorder, such as a distinct phonological disorder (PD). The aim of the current study was an investigation of core features of CAS and their distinction from children with PD.

Methods:

Vowels in words, pseudo words and syllables produced by 8 CAS children, 10 PD children and 10 control speakers aged between 4 and 7 years were analysed by acoustic and perceptual analyses. Consonants were analysed as well by perceptual analysis.

Results:

Both modes of analyses showed significant differences between all groups regarding errors for vowels and consonants, especially in pseudo words.