XX Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin 2012; 1(4): 193
DOI: 10.1055/s-0032-1329713
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gremienarbeit – Soll ich mir das antun?

Astrid Bühren
,
Anja Haas
,
Doris Henne-Bruns
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Marion Kiechle
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Sandra Breyer
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Ulrike Beisiegel
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Mechthild Determann
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Susanne Dettmer
,
Annette Hasenburg
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Evelyn Hemper
,
Gabriela Möslein
,
Stefanie Pranschke-Schade
,
Vera Regitz-Zagrosek
,
Anke Rohde
,
Ingrid Schreer
,
Petra-Maria Schumm-Draeger
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 October 2012 (online)

Liebe Leserinnen,

es ist kein Geheimnis, dass berufspolitisches Engagement meist unentgeltlich, zeitaufwendig und oft ungeliebt ist. Doch ohne den Einsatz von Ärztinnen und Ärzten für unseren Berufsstand würden wir ganz schön alt aussehen. Die Politik würde vieles einfach über unsere Köpfe hinweg entscheiden – zuungunsten unserer Arbeitsbedingungen und der Patientenversorgung.

Wir brauchen vor allem mehr Frauen, die sich in Gremien engagieren, denn sonst überlassen wir den Männern die Entscheidungen in so wichtigen Bereichen wie Lehre, Forschung und Patientenversorgung. Und wenn wir in Gremien vertreten sind, dürfen wir uns nicht nur auf Frauenthemen beschränken. Natürlich ist es wichtig, dass wir Themen wie Mutterschutz und Elternzeit ansprechen und aufzeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht. Doch eben nicht nur.

Für Frauen ist es oft schwer, Aufgaben in Gremien zu übernehmen. Nicht etwa weil sie nicht wollen, sondern weil die Doppelbelastung ,Familie und Beruf' kaum noch Spielraum für andere Aufgaben lässt. Doch es sollte unser Ziel sein, die Zukunft des Arztberufes mitzugestalten. Denn Gremien kommt eine Schlüsselrolle in Sachen Entscheidungsfindung und -vorbereitung zu. Und außerdem lässt es sich in Gremien ausgezeichnet netzwerken.

Laut dem Bundesgremienbesetzungsgesetz von 1994 müssen bei der Besetzung von Gremien im Einflussbereich des Bundes Frauen und Männer gleichberechtigt berücksichtigt werden. Das heißt, für jeden Sitz in einem Gremium sollte eine Doppelbenennung erfolgen – sowohl eine Frau als auch ein Mann sind vorzuschlagen. Der Bund macht es also vor! Daran sollten sich KVen und Ärztekammern ein Beispiel nehmen.

Auch wenn ihre Zeit knapp ist und 1000 Gründe dagegen sprechen, bei Gremien mitzuwirken – engagieren Sie sich! Wir brauchen Ärztinnen, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Sie verhindern den Stillstand in unserer Gesellschaft!

Mit kollegialen Grüßen

Ihre Herausgeberin Dr. Sandra Breyer

Herausgeberinnen

Dr. med. Astrid Bühren

Dr. med. Anja Haas

Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns

Prof. Dr. med. Marion Kiechle

Dr. med. Sandra Breyer

Expertinnenpanel

Prof. Dr. rer. physiol. Dr. h. c. Ulrike Beisiegel

Dr. phil. Mechthild Determann

Dr. phil. Susanne Dettmer

Prof. Dr. med. Annette Hasenburg

Dr. med. Evelyn Hemper

Prof. Dr. med. Gabriela Möslein

Stefanie Pranschke-Schade

Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek

Prof. Dr. med. Anke Rohde

Prof. Dr. med. Ingrid Schreer

Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger