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DOI: 10.1055/s-0032-1329713
Gremienarbeit – Soll ich mir das antun?
Publication History
Publication Date:
15 October 2012 (online)

Liebe Leserinnen,
es ist kein Geheimnis, dass berufspolitisches Engagement meist unentgeltlich, zeitaufwendig und oft ungeliebt ist. Doch ohne den Einsatz von Ärztinnen und Ärzten für unseren Berufsstand würden wir ganz schön alt aussehen. Die Politik würde vieles einfach über unsere Köpfe hinweg entscheiden – zuungunsten unserer Arbeitsbedingungen und der Patientenversorgung.
Wir brauchen vor allem mehr Frauen, die sich in Gremien engagieren, denn sonst überlassen wir den Männern die Entscheidungen in so wichtigen Bereichen wie Lehre, Forschung und Patientenversorgung. Und wenn wir in Gremien vertreten sind, dürfen wir uns nicht nur auf Frauenthemen beschränken. Natürlich ist es wichtig, dass wir Themen wie Mutterschutz und Elternzeit ansprechen und aufzeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht. Doch eben nicht nur.
Für Frauen ist es oft schwer, Aufgaben in Gremien zu übernehmen. Nicht etwa weil sie nicht wollen, sondern weil die Doppelbelastung ,Familie und Beruf' kaum noch Spielraum für andere Aufgaben lässt. Doch es sollte unser Ziel sein, die Zukunft des Arztberufes mitzugestalten. Denn Gremien kommt eine Schlüsselrolle in Sachen Entscheidungsfindung und -vorbereitung zu. Und außerdem lässt es sich in Gremien ausgezeichnet netzwerken.
Laut dem Bundesgremienbesetzungsgesetz von 1994 müssen bei der Besetzung von Gremien im Einflussbereich des Bundes Frauen und Männer gleichberechtigt berücksichtigt werden. Das heißt, für jeden Sitz in einem Gremium sollte eine Doppelbenennung erfolgen – sowohl eine Frau als auch ein Mann sind vorzuschlagen. Der Bund macht es also vor! Daran sollten sich KVen und Ärztekammern ein Beispiel nehmen.
Auch wenn ihre Zeit knapp ist und 1000 Gründe dagegen sprechen, bei Gremien mitzuwirken – engagieren Sie sich! Wir brauchen Ärztinnen, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Sie verhindern den Stillstand in unserer Gesellschaft!
Mit kollegialen Grüßen
Ihre Herausgeberin Dr. Sandra Breyer
Herausgeberinnen
Dr. med. Astrid Bühren
Dr. med. Anja Haas
Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns
Prof. Dr. med. Marion Kiechle
Dr. med. Sandra Breyer
Expertinnenpanel
Prof. Dr. rer. physiol. Dr. h. c. Ulrike Beisiegel
Dr. phil. Mechthild Determann
Dr. phil. Susanne Dettmer
Prof. Dr. med. Annette Hasenburg
Dr. med. Evelyn Hemper
Prof. Dr. med. Gabriela Möslein
Stefanie Pranschke-Schade
Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek
Prof. Dr. med. Anke Rohde
Prof. Dr. med. Ingrid Schreer
Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger