Regelmäßige Ausdehnung der Barrettmetaplasie unterhalb von Plattenepithel

Hintergrund: Die endoskopische Therapie und Überwachung des Barrettösophagus (BÖ) orientiert sich u.a. am Übergang zwischen dem heller erscheinenden Plattenepithel und der lachsfarbenen Barrettmukosa. Histopathologische Analysen deuten darauf hin, dass sich in rund einem Drittel der BÖ-Fälle Barrettepithel aber auch unterhalb des Plattenepithels ausdehnt. Studienziel war es, dieses Phänomen in einem großen Patientenkollektiv eingehender zu untersuchen.

Methoden: Resektionspräparate von 97 Patienten nach Endoskopischer Mukosaresektion (EMR) aufgrund von neoplastischem BÖ (83 Männer, Altersmittel 65 Jahre) wurden von zwei Histopathologen erneut evaluiert und insbesondere die Ausdehnung von BÖ unterhalb das Plattenepithel gemessen.

Resultate: In 189 der 440 Resektate der 97 Studienfälle fand sich Plattenepithel. BÖ unterhalb des Plattenepithels wurde in 151 der 189 Proben (79,9%) bzw. 95 der 97 Patienten (97,9%) nachgewiesen. Die mittlere Länge der subsquamösen BÖ-Ausdehnung betrug 3,5 mm (0,0 – 9,6 mm); eine Mindestlänge von 5 mm fand sich in 27,8% der Proben. In 56 Fällen (57,7%) war der subsquamöse BÖ neoplastisch (42 Karzinome, 12 HGIN, 2 LGIN) mit einer mittleren Tumorausdehnung unter das Plattenepithel von 1,2 mm.

Zusammenfassung: Das Vorkommen von Barrett-Epithel einschließlich aller neoplastischen Stadien unterhalb des Plattenepithels stellt ein regelmäßiges Ereignis dar. Endoskopische Therapien sollten daher regelhaft 1 – 1,5 cm in das Plattenepithel reichen, um adäquate Sicherheitsabstände zu gewährleisten.