Endoskopie heute 2013; 26 - P10
DOI: 10.1055/s-0033-1333984

OTSC-Anwendung bei manifester GI-Perforation: 30-Tages-Mortalität, Hospitalisationsdauer und Outcome nach endoskopisch erfolgreichem und nicht-erfolgreichem Perforationsverschluss

AF Hagel 1, A Nägel 1, S Raithel 1, H Diebel 1, MF Neurath 1, M Raithel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany

Einleitung: Die Applikation des transmural wirksamen OTSC kann unter bestimmten Voraussetzungen bei schweren Blutungen, postoperativen Leckagen und Perforationen eine erfolgreiche endoskopische Therapie leisten.

Material und Methode: Bei 19 Pat mit manifester GI-Perforation wurde vor einer erforderlichen Notoperation nach Abstimmung mit der Chirurgie ein OTSC Verschluss versucht. Neben der Analyse der Erfolgsrate war es Ziel dieser Studie, die 30-Tagesmortalität, Outcome und Ko-Morbiditäten der Pat mit erfolgreichem endoskopischen Perforationsverschluss (O+, n = 13) zu vergleichen mit denen der Pat, wo eine OTSC Applikation nicht gelang (O-, n = 6).

Ergebnisse: Bei 13/19 Pat konnte ein erfolgreicher Perforationsverschluss erreicht werden (68,4%). In der O+ Gruppe betrug die H 10,7+10T ohne Mortalität. 2/13 Pat dieser Gruppe (15,3%) hatten einen verlängerten Aufenthalt aufgrund von 5 Begleiterkrankungen ohne OTSC Bezug. Die übrigen 11 Pat. der O+ Gruppe zeigten einen sign. kürzeren Aufenthalt von 5,8+2T. In der O+ Gruppe erhielten 5/11 (38,4%) eine ÖGD, 1/13 (7,6%) eine ERCP, während 1/13 (7,6%) zusätzlich ein protektives Stoma nach erfolgreichem Perforationsverschluss bekam.

Die H für die O-Gruppe war für die gesamte Gruppe nicht statistisch sign. unterschiedlich (12,1+7T) aufgrund der 2 Pat mit multiplen Komorbiditäten in O+ Gruppe. In der O-Gruppe verstarb 1/6 Pat (16,6%) bei Unfähigkeit des OTSC Gewebe zu greifen und die anschließende Op konnte eine letale septische Mediastinitis nicht verhindern. In der O-Gruppe erhielt nur 1 Pat (16,6%) eine ÖGD, aber 4/6 (66,6%) einen chirurgischen Eingriff.

Diskussion: Die OTSC Applikation kann bei eingetretener manifester Perforation bei 68% der Pat. erfolgreich angewandt werden, die Letalität wird dadurch drastisch gesenkt, der Aufenthalt aber nur dann signifikant verkürzt, wenn keine Komorbiditäten vorliegen.