Endoskopie heute 2013; 26 - P11
DOI: 10.1055/s-0033-1333985

Stentperforation der Arteria lienalis nach endoskopischer Endoprothesenimplantation in den Pankreashauptgang bei chronischer Pankreatitis

J Pelz 1, MJ Farnbacher 2, M Raithel 3, AF Hagel 3, O Herrmann 1, W Hohenberger 1, S Straube 3, P Klein 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum Fürth, Medizinische Klinik 2, Fürth, Germany
  • 3Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany

Die endoskopische Implantation von Kunststoffendoprothesen in den Pankreasgang ist eine weit verbreitete Therapieoption bei der Behandlung von symptomatischen Stenosen des Pankreashauptganges oder von Pankreaszysten im Rahmen einer chronischen Pankreatitis. In etwa 5 – 10% der Fälle verursacht diese Behandlung jedoch Komplikationen. Die häufigsten Komplikationen stellen Stentdislokation, Stentokklusion und die post-ERCP-Pankreatitis dar. Da insbesondere der langfristige klinische Erfolg begrenzt ist, wird die endoskopisch-interventionelle Therapie der chronischen Pankreatitis kontrovers diskutiert.

Wir präsentieren den Fall eines 65-jährigen Patienten, der im Rahmen einer Endoprothesenimplatation und nachfolgender Migration eine prothesenassoziierten Perforation der A. lienalis mit konsekutiver transluminalen Blutung ins Duodenum entwickelte. Durch unverzügliche Operation mit Resektion von Pankreaskopf und -corpus, sowie der Rekonstruktion der A. lienalis mit nachfolgender Pankreatikojejunostomie nach Catell und Anlage einer Braun'schen Fußpunktanastomose konnte der Patient erfolgreich behandelt werden.

Als Ursache für diese ebenso außergewöhnliche wie lebensbedrohliche Komplikation kommen die Atrophie des Pankreasparenchyms, die Scherkräfte bei der Prothesenimplantation, eine Autodigestion oder der atypische Verlauf der Art. lienalis in Frage.