Endoskopie heute 2013; 26 - P49
DOI: 10.1055/s-0033-1334023

Die klinische Bedeutung sonographisch gezielter Punktionen von Milztumoren nach Charakterisierung mittels Kontrastmittelultraschall

A Ignee 1, AP Barreiros 2, G Schüßler 3, CF Dietrich 1
  • 1Caritas Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Germany
  • 2Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 1. Medizinische Klinik, Mainz, Germany
  • 3Caritas Krankenhaus, Medizinische Klinik 1, Bad Mergentheim, Germany

Einleitung: Milzraumforderungen sind insgesamt selten, stellen aber aufgrund häufiger bildgebender Charakterisierungsprobleme eine Herausforderung dar. Zusätzlich ist die Rate von benignen Läsionen ohne klinische Relevanz hoch. Durch die Analyse mittels Kontrastmittelsonografie steht eine Methode zur Verfügung, mit welcher Patienten mit solchen Läsionen mit hoher Zuverlässigkeit identifiziert werden können.

Methoden: Wir analysierten prospektiv sonographisch gezielte Punktionen von Milzraumforderungen hinsichtlich Auswertbarkeit, Komplikationen und klinischer Bedeutung, die zuvor mittels kontrastmittelverstärkter Sonografie charakterisiert wurden. Die Interventionen wurden mit halbautomatischen Trucut-Nadeln einer Dicke von 18 G durchgeführt.

Ergebnisse: Es konnten insgesamt 35 Milzpunktionen analysiert werden. Die Punktionen waren zu 95% verwertbar. Im Mittel wurden 3 (2 – 6) Nadelpassagen durchgeführt. 59% der Patienten wiesen solitäre Läsionen auf. In 9% kam es zu Komplikationen, davon eine Major- und eine Minorkomplikation. In keinem Fall war eine Operation erforderlich. Histologische Resultate: Non-Hodgkin-Lymphome 58%, Hämangiome 26%, Hodgkin-Lymphome in 25%, Splenome 18%, Metastasen 17%, Tuberkulose in 9%, Littoralzellangiom 9%. Insgesamt zeigten sich benigne Histologien in 48%, maligne Histologien in 52%.

Diskussion: Die histologische Sicherung von Milzläsionen ist mittels der perkutanen Biopsie in einem hohen Prozentsatz möglich und kann mit großer Sicherheit angewandt werden. Neben malignen und benignen Neoplasien kommen insbesondere den infektiologischen Ätiologien insbesondere bei Patienten mit kompromittiertem Immunssystem eine besondere Bedeutung zu.