Drug Res (Stuttg) 2013; 63(S 01): S21
DOI: 10.1055/s-0033-1346716
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapeutische Konzepte bei der Amyotrophen Lateral Sklerose (ALS)

A. C. Ludolph
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 November 2013 (online)

Therapieansätze bei der ALS beziehen sich einerseits auf pharmakologische Vorgehensweisen, andererseits auf Ansätze der symptomatischen Therapie.

Pharmakologisch hat der Neurologe derzeit nur das Medikament mit dem Wirkstoff Riluzol in der Hand. Riluzol ist hinsichtlich seines Nebenwirkungsprofils sehr gut verträglich und seine Bedeutung wird unterschätzt. Es ist immerhin das einzige Medikament, von dem in vier unabhängigen Studien eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufes gezeigt werden konnte. In der ersten Studie, in die Patienten eingeschlossen wurden, die durchschnittlich noch ein Jahr zu leben hatten, gab es einen Überlebensvorteil von knapp vier Monaten. Alle später generierten Daten (retrospektiv und prospektiv) haben gezeigt, dass der Effekt vom Zeitpunkt des Beginns der Therapie abhängig ist. Interessant ist, dass Riluzol zur Klasse der Benzothiazole gehört, einer Gruppe von Substanzen, zu denen auch das Dexpramipexol zählt.