Drug Res (Stuttg) 2013; 63(S 01): S1-S2
DOI: 10.1055/s-0033-1346719
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Ansätze für die Therapie neurologischer Erkrankungen

Reinhard Hohlfeld
Ludwig-Maximilians-Universität München
,
Stefan Endres
Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication History

Publication Date:
15 November 2013 (online)

Noch vor 50 Jahren war die Neurologie ein vorwiegend deskriptives Fach mit nur wenigen Möglichkeiten für therapeutische Interventionen. Diese Situation hat sich grundlegend verändert. Heutzutage sind viele neurologische Erkrankungen gut therapierbar, und mehr noch: Die Therapie neurologischer Erkrankungen bildet einen wichtigen Schwerpunkt im gesamten Spektrum translationaler Forschung. Diese erfreuliche Entwicklung lässt sich besonders gut illustrieren am Beispiel der Multiplen Sklerose (MS), der häufigsten neurologischen Erkrankung junger Erwachsener. Während man in Ermangelung von Behandlungsmöglichkeiten noch in den 1970er und 80er Jahren MS-Patienten die Diagnose nicht selten verheimlichte oder das Wort „Multiple Sklerose“ euphemistisch zu umschreiben suchte, steht heute für die Therapie dieser Erkrankung ein ganzes Arsenal von kontrolliert geprüften, z. T. recht selektiven Immuntherapeutika zur Verfügung. Darüber hinaus befindet sich eine beachtliche Zahl weiterer Medikamente in verschiedenen Stadien der klinischen Prüfung. Die MS-Therapie steht im Zentrum des ersten Teils des Symposiums, wobei die aktuellen therapeutischen Entwicklungen im Kontext der Pathogenese erläutert werden.